Landesliga: „Ich verlasse den 1. FC Viersen nicht etwa traurig, sondern sehr glücklich“

Foto: Heiko van der Velden

Mit dem Heimspiel am Sonntag gegen den SC Kapellen-Erft endet für Trainer Kemal Kuc die fünfjährige Amtszeit beim 1. FC Viersen. Der 45-Jährige übernahm die Rot-Weißen zur Saison 2019/20 in der Bezirksliga und führte das Team gleich im ersten Jahr zurück in die Landesliga. Zukünftig möchte Kuc nun mehr Zeit mit seiner Familie verbringen und sich damit eine Auszeit für ein Jahr gönnen: „Ich möchte jetzt einfach mal für meine Familie und meine Frau da sein und eine Pause einlegen“

„Wir haben in den fünf Jahren auf einer sehr stabilen Basis gearbeitet. In diesem Jahr haben wir uns mit einer sehr jungen Mannschaft gut präsentiert“, sagt Kuc. Nach dem Aufstieg in die Landesliga folgte auf Anhieb in der Saison 2020/21 ein guter zweiter Platz. Ein Jahr später war es dann Platz drei, punktgleich mit dem Tabellenzweite SC Kapellen-Erft. Im Vorjahr mischte man lange Zeit oben mit, am Ende wurde es dann Tabellenplatz sieben. Gerade aufgrund von einigen Schwerverletzten war der Kader relativ ausgedünnt. Auch in diesem Jahr war die Personaldecke aufgrund von Verletzungen und einiger Spiel-Sperren dünn. Mit 52 Punkten belegt man aktuell Tabellenplatz neun.

In seiner Zeit am Hohen Busch entwickelte sich Kuc auch als Trainer weiter, weil er auch die Rückendeckung der Verantwortlichen genoss. Er konnte in dieser Zeit schalten und walten wie er wollte und das auch mit Erfolg. „Ich hatte immer die volle Unterstützung vom Vorstand, Reinhold Mustac und Michael Berghausen und möchte mich daher bei ihnen bedanken. Auch die Sportlichen Leiter Daniel Saleh und Manuel Moreira haben mir den Rücken freigehalten“, erklärt Kuc.

„Zusammen mit meinem Trainerteam haben wir es jedes Jahr geschafft sportlich das Maximum herauszuholen. Wir haben in den fünf Jahren viele Spieler geformt, die dann den Sprung in die Oberliga geschafft haben und für andere Vereine interessant wurden“, stellt Kuc klar. So zog es beispielsweise Morten Heffungs damals nach Nettetal. Dort wechselte zuletzt auch Petar Popovic und Elvedin Kaltak hin. Ebenfalls in die Oberliga zog es Branimir Galic und Maximilian Pohlig (beide SC St. Tönis).

„Ich verlasse den 1. FC Viersen nicht etwa traurig, sondern sehr glücklich. Dem Verein geht es weiter gut. Wir haben es in den fünf Jahren geschafft dem Verein ein gutes Image zu verpassen. Mir war es wichtig, dass auch viele Spieler in dieser Saison der Mannschaft erhalten bleiben, weil die Spieler einfach Potenzial haben“, sag Kuc, der seinem Nachfolger schon eine fast fertige Mannschaft übergibt. Alleine neun Stammspieler haben dem Verein dabei die Zusage für die kommende Saison gegeben. So bleiben u.a. Emre Caraj, Timur Enes und Torwart Mykyta Kriukov der Mannschaft erhalten.

„Ich bin sehr glücklich das der 1. FC Viersen zusammen auch mit den anderen Mannschaften wie der Jugend, 2. Mannschaft und dem Frauenteam auf einem starken Fuß steht“, so der Fußballlehrer.

Ganz von der Fußballbühne wird sich Kuc in der kommenden Saison doch nicht verabschieden. „Ich werde ein paar Seminare bei meiner Föderation in Serbien besuchen und in Kontakt bleiben. Ich habe schon mit den Leuten gesprochen. Sie werden mich für die Nationalmannschaft und Seminare für den Fußballlehrer einladen, um etwas Neues zu hören und weiter zu lernen. Ich werde drei bis vier Mal im nächsten Jahr dafür nach Belgrad fliegen“, verriet Kuc.

Einen besonderen Dank möchte der scheidende Trainer aber an sein Trainerteam richten: „Mein Trainerteam hat einen wirklich guten Job gemacht. Dominik Pasculli war nie eine Sekunde nur Co-Trainer. Er war immer mit mir zusammen Trainer. Er hat viel und gut mit den Jungs gearbeitet und ist ein äußerst guter Trainer.

In den fünf Jahren ist Kuc dabei ein Spiel besonders in Erinnerung geblieben. Es war das letzte Spiel der abgebrochenen Saison 2020/21 in der Landesliga, als man beim SC Reusrath nach einem Platzverweis mit 0:2 zunächst zurücklag. Trotzdem gewann Viersen das Spiel am Ende noch mit 3:2. „Das ist ein Spiel, was immer bei mir im Kopf bleiben wird. Es war eine überragende Leistung von den Jungs damals und wirklich ein tolles Spiel“, erinnert sich Kuc.

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