„Wer unsere Damen nicht will, wird auch unsere Herren nicht bekommen!“, so lautet das zentrale Statement des 1. FC Viersen in einer Vereinsmeldung in den sozialen Medien. Hierbei geht es um die Nichtberücksichtigung der Frauenmannschaft beim 17. Volksbank-Damenmasters. Das Herrenteam des Vereins hat sich nun mit der Frauenmannschaft solidarisiert und hat die Teilnahme beim 30. Volksbank-Masters, obwohl die Qualifikation für das Turnier noch aussteht, im Vorfeld abgesagt. Die Viersener waren zuvor Dauergast beim beliebten Hallenturnier des Dülkener FC.
Das Frauenturnier ist bis auf die beiden Qualifikanten aus Mönchengladbach in diesem Jahr ein reines Einladungsturnier, da gleich mehrere Hallenturniere in der Region ausfallen. Die Frauenmannschaft des 1. FC Viersen hätte sich demnach über das Kreisturnier qualifizieren können, doch dieses findet in diesem Jahr nicht statt. So vergab der Veranstalter sogenannte „Wildcards“. Neben vier Vereinen aus dem Kreis 6 (Dülkener FC, SuS Schaag, TuRa Brüggen und SC St. Tönis), kommen zwei Vereine aus dem Kreis 5 (SC Grimlinghausen und RW Elfgen) und eben zwei Vereine aus dem Kreis 4 (FV Mönchengladbach und Borussia Mönchengladbach II). Der 1. FC Viersen zählt kreistechnisch zum Kreis 4 Mönchengladbach/ Viersen, kann allerdings nur am Kreisturnier teilnehmen und nicht an der Hallenstadtmeisterschaft in Mönchengladbach.
Auf der turniereigenen Webseite http://volksbankmasters.de/ heißt es zu den Teilnehmern im Wortlaut: „Da es in der Wintersaison 22/23 mit Ausnahme der Stadtmeisterschaft in Mönchengladbach, keine weiteren Hallenturniere gibt die als Qualifikationsturniere dienen, haben wir die Mannschaften ausnahmsweise anhand der Platzierungen der aktuellen Ligatabelle ausgewählt.“
Über die Tatsache zeigten sich die Viersenerinnen irritiert, denn der Neuling ist Tabellendritter in der Kreisliga. In der gleichen Gruppe spielt auch RW Elfgen, die allerdings „nur“ Tabellenneunter sind. Trainerin Sylvia Westendorp hat die Nichtberücksichtigung zwar akzeptiert, stellt allerdings die Erklärung zur Nichtberücksichtigung infrage.
Zuletzt herrschte im Sommer reger Gesprächsbedarf, nachdem sich zahlreiche Spielerinnen vom Dülkener FC dem 1. FC Viersen angeschlossen hatten.
„Ich habe die Angelegenheit dem Verein mitgeteilt und sowohl der Vorstand als auch die Erste haben sofort gesagt, dann spielen wir dort auch nicht. Es ist ein Schulterschluss und soll demonstrieren, dass wir gleichberechtigt sind und ebenso wertschätzt werden. Meine Damen und ich haben uns darüber gefreut, weil hier Worte nicht leere Worte bleiben, sondern mit Taten gefüllt werden. Letztlich verstehen wir uns als Vereinsfamilie und wenn man einen einlädt und den anderen nicht, dann kommen BEIDE nicht. Es macht uns stolz, dass man uns so den Rücken stärkt“, so Westendorp.
Der Dülkener FC zeigte sich hingegen gelassen und wollte das Statement des 1. FC Viersen nicht kommentieren. Auf Nachfrage bestätigte der Veranstalter allerdings die Überlegungen, die Mannschaften anhand der Tabellensituation der Ligen auszuwählen, da nicht nur die Kreisturniere im Kreis 4 und 6 ausfielen, sondern auch die Teilnehmer aus dem Kreis Heinsberg nicht ermittelt werden können, da dort parallel zum Masters das Kreisturnier ausgetragen wird. Neben den beiden erstplatzierten Mannschaften bei der Hallenstadtmeisterschaft aus Mönchengladbach sollten der Dülkener FC als Ausrichter, der Tabellenführer und der Tabellenzweite (SC Grimlinghausen) der Bezirksliga Gruppe 2, Tabellenführer Kreisliga Gruppe 7 (SC St. Tönis) und der Tabellenführer Kreisliga Gruppe 8 dabei sein. Ein weiterer Platz sollte per „Wildcard“ vergeben werden, die wegen der freundschaftlichen Beziehung beider Trainer an RW Elfgen ging. Die Suche, das Teilnehmerfeld anhand der ersten Überlegungen so zu komplettieren, gestaltete sich allerdings schwierig. Neben einigen Absagen aus der Bezirksliga gab es auch aus der Kreisliga Absagen und so gab es auch wie all die Jahre zuvor vier Teilnehmer aus dem Kreis 6 und zwei Teilnehmer aus dem Kreis 4. Die beiden Teilnehmerplätze für Heinsberg nahm dagegen ersatzweise der Kreis 5 ein. Allerdings gibt es nun Überlegungen, das Teilnehmerfeld für das 18. Damen-Masters im kommenden Jahr aus dem Kreis 4 zu erweitern, da sich bisher ausschließlich aus diesem Kreis Mannschaften aus Mönchengladbach qualifiziert haben.
So begründet der 1. FC Viersen die Absage des Landesligateams in der Vereinsmeldung:
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