Die Mannschaft von Fortuna Sittard. Foto: Fortuna Sittard
Nach dem ersten Gastspiel im vergangenen Jahr zog es den niederländischen Erstligisten Fortuna Sittard erneut in den Mönchengladbacher Campuspark.
Im letzten Sommer gewannen die Niederländerinnen das Vorbereitungsturnier beim FV Mönchengladbach. Offensichtlich waren sie so angetan von der Gastfreundschaft, dass sie auch in diesem Jahr mit dem FV Mönchengladbach ein Testspiel verabredeten.
Fortuna Sittard, das sich nach der Sommerpause seit einer Woche im Training befindet, kam nahezu mit dem kompletten Kader, ausgenommen Hanna Huizenga, die zuletzt noch mit der niederländischen U19 im EM Halbfinale stand und natürlich noch pausiert.
Dass das Team von Trainer Roger Reijners den Test durchaus ernst nahm, erkannte man schon an der Startformation. Man begann annähernd in Bestbesetzung. Allen voran die 121-fache belgische Nationalspielerin und Kapitänin Tessa Wullaert im Angriff. Dazu zog ihre Kollegin aus der belgischen Nationalmannschaft, Feli Delacauw, die Fäden im Mittelfeld. Ihr zur Seite stand Jarne Teulings, ebenfalls belgische Auswahlspielerin. Das Tor hütete zunächst die niederländische U23 Nationalspielerin Claire Dinkla. Mit Dana Foederer und Charlotte Hulst standen zwei weitere U23 Spielerinnen der Oranjes in der Startformation. Mit von der Partie auch der kanadische Neuzugang Chandra Davidson. Das Spiel wurde zudem genutzt zwei weitere potentielle Neuzugänge zu testen: Die Marokkanische U23 Nationalspielerin Zaine Bouzerrade (u.a. Teamkameradin der letztjährigen FV-Spielerin Narjiss Ahamad) und Rosa van Wershoven.
Beim neuformierten Team des FV Mönchengladbach fehlten noch die derzeit angeschlagenen Kristina Birmes und Patti Sous, beide Stammkräfte letzte Saison in der Regionalliga.
Von Beginn an trat der Dritte der niederländischen Ehrendivision der letzten Saison dominant auf, bestach durch hohes Tempo, war sehr passsicher und kreierte schnell einige brenzlige Situationen im Gladbacher Strafraum. Eine davon verwertete Torjägerin Wullaert nach fünf Spielminuten unnachamlich aus spitzem Winkel ins rechte obere Eck. Daran konnte man schon erkennen, warum die Stürmerin mit 22 Toren zweitbeste Schützin der vergangenen Saison in der Ehrendivision war. Immer wieder gelang es den Fortunen präzise Pässe in die Schnittstellen der beiden Defensivketten zu spielen. Dabei konnte sich der aufmerksame Neuzugang im Gladbacher Tor, Franziska Gareißen, einige Male auszeichnen.
Zweimal war sie dann doch noch machtlos in der Anfangsviertelstunde, wobei beim dritten Treffer Kapitänin Moni Resech verletzungsbedingt im Fünfmeterraum lag, das Spiel aber nicht unterbrochen wurde und Sittard diesen Umstand aus kurzer Distanz zum 3:0 nutzte. Abwehrchefin Resech musste darüber hinaus unmittelbar danach angeschlagen ausgewechselt werden.
Die Spielerinnen des FV ließen sich aber nicht hängen und es gelang ihnen mehr und mehr das Kombinationsspiel der Niederländerinnen zu unterbinden. Neuzugang Lena Edle von Pollak hatte Tessa Wullaert nun auch immer mehr im Griff und so hielt der FV den Rückstand bis zur Pause in Grenzen.
Zum zweiten Durchgang wechselte der Gast komplett durch. Im Tor nun die belgische Nationalspielerin Diede Lemey, die allerdings wie ihre Vorgängerin nicht gefordert wurde. Mit dabei der zweite Neuzugang Myrthe Morrees zuletzt für den 1.FC Köln in der Bundesliga im Einsatz und die beiden Isländerinnen Hildar Antonsdottir und Maria Olafsdottir Gros. Auch im zweiten Durchgang mehr Ballbesitz bei Sittard, aber zunächst fehlte die notwendige Durchschlagskraft und der FV verteidigte weiter aufopferungsvoll und es gelang ihnen für die ein oder andere Entlastung zu sorgen, wobei man das gegnerische Tor nicht nennenswert in Gefahr brachte.
Zum Ende der Partie ließen die Kräfte doch ein wenig nach und die Niederländerinnen nutzten dies mit ihren schnellen frischen Offensivkräften dann doch noch zu drei weiteren Toren, so dass am Ende ein standesgemäßes 6:0 für Sittard stand.
Gästetrainer Reijners war nach Spielende auch soweit zufrieden, schließlich war es nach einer Woche Training das erste Spiel.
FV Trainer Marco Ketelaer zog auch ein positives Fazit: „Zunächst mal sind wir dankbar eine solche Mannschaft bei uns zu Gast gehabt zu haben. Es ist vor allem für unser junges Team eine tolle Erfahrung gegen Nationalspielerinnen gespielt zu haben, die letztes Jahr noch bei der Europameisterschaft in England dabei waren.
Nach anfänglichem Respekt und einigen Unachtsamkeiten zu Beginn, stemmten wir uns mehr und mehr gegen den spielstarken Gegner. Nach einer Viertelstunde waren wir dann präsenter und ließen weniger in Richtung unser Tor zu. Das ging natürlich zu Lasten der Offensive, da wir primär darauf bedacht waren, defensiv gut zu agieren.
Letztlich gingen uns zum Ende hin die Körner aus, was auch sicher dem Stand der Vorbereitung geschuldet war, da wir momentan vor allem im athletischen Bereich intensiv unter der Woche gearbeitet haben. Darum bin ich insgesamt mit der Leistung zufrieden, wobei ich mir natürlich nach vorne mehr Entlastung und Durchschlagskraft gewünscht hätte, aber Sittard ist ja nicht zu Unrecht letzte Saison Dritter hinter Ajax und Twente geworden und hat eine hohe Qualität.“
Während es in den kommenden Wochen für Sittard sicherlich mit Spielen gegen Club Brügge, 1.FC Köln, Bayer Leverkusen und Bayern München herausfordernder sein wird, muss sich der FV Mönchengladbach nun mehr in den verbleibenden Testspielen sowie beim ersten Spiel im Pokalwettbewerb bis zum Ligastart einige Erfolgsergebnisse erarbeiten.
Quelle: FV Mönchengladbach / Marco Ketelaer
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