Interview: Michael Stockschläger

Dieses Mal in unserer Interviewreihe „10 Fragen an…“: Michael Stockschläger. Der Sport, Chemie, Mathematik und Musiklehrer ist ein wahres Multitalent auf und neben dem Platz.

Denn neben seiner aktiven Zeit als Fußballer, unter anderem für den 1.FC Viersen und den Rheydter Spielverein, ist er seit Jahren mit verschiedenen musikalischen Projekten unterwegs und hat vor kurzem eine eigene CD veröffentlicht. Amafuma.de hat ihn getroffen und ihm 10 Fragen über seine aktive Zeit und den heutigen Amateurfußball gestellt.

Wann hast du angefangen Fußball zu spielen?

Ich habe angefangen Fußball zu spielen nachdem ich laufen gelernt habe. Ich habe als Kind in einer Wohnsiedlung gewohnt, wo wir jede Menge Rasenflächen hatten. Und auch damals schon habe ich immer im Tor gestanden. Oft habe ich damals mit einem Freund zwei Tore mit Stöcken markiert und wir haben uns dabei mit Torschüssen duelliert.

Wo hast du überhaupt überall gespielt?

Angefangen habe ich beim ASV Süchteln. Dort habe ich bis einschließlich zur D-Jugend gespielt. Danach habe ich meine gesamte Jugendzeit bei Borussia Mönchengladbach verbracht. Im Anschluss daran spielte ich drei Jahre in der Amateurmannschaft von Borussia, wobei ich als Vertragsamateur regelmäßig mit den Profis trainiert habe und auch in der damaligen Nachwuchsrunde der Profis zum Einsatz kam. 1992 wechselte ich dann zu Preußen Krefeld, die damals das Ziel Aufstieg in die 2. Bundesliga hatten. Danach ging ich zum SC Jülich, Preußen Köln (heute wieder Viktoria Köln), Rheydter SV. Nach einem Bandscheibenvorfall beendete ich dann meine Karriere, bis mich Klaus Flessers ein paar Jahre später wieder reaktivierte und ich beim 1.FC Viersen spielte.

Wer war als Jugendlicher dein Vorbild?

Das war ohne Zweifel Toni Schumacher.

Was war dein größter sportlicher Erfolg?

Das kann ich gar nicht so genau sagen. Es gab einige schöne Momente.

Was war dein bitterster Moment als Fußballspieler?

Das war die Niederlage im DFB-Jugendpokalfinale in Mönchengladbach gegen den 1.FC Nürnberg, aber auch der Abstieg mit dem 1.FC Viersen aus der Verbandsliga.

Wenn du eine Top-Elf (mit Trainer und ggf. Funktionären) aus deiner Karriere aufstellen könntest, wer wäre dabei?

Puh, das ist schwierig. Als Trainer ganz klar Uli Sude, der zu Gladbacher Zeiten auch mein Mentor war. Die Stelle im Tor lasse ich mal frei 😉 Norman Perschen, Robert Kroll, Jörg Jung, Jörg Albertz, Thomas Hoersen, Ingo Goebbels, Heinz Vossen, Karl-Heinz Pflipsen, Stefan Effenberg, Olaf Weber.

Als passionierter Musiker hast du Musik und Rhythmus im Blut. Mit wem würdest du gerne mal einen Song über den Fußball aufnehmen?

Ob ich einen Song über Fußball aufnehmen würde weiß ich nicht. Aber ich würde sehr gerne mit Keith Urban mal einen Song aufnehmen.

Heute vs. Vor 20 Jahren! Wann war der Amateurfußball interessanter?

Da muss ich leider sagen, dass der Amateurfußball damals schon reizvoller war. In der Oberliga, damals die höchste Amateurspielklasse, gab es viele tolle Vereine wie bzw. Alemannia Aachen, RW Essen, RW Oberhausen und andere in einer Liga. Das waren großartige Stadien mit toller Stimmung.

Was hat sich im Amateurfußball am meisten verändert?

Ich bin schon eine ganze Weile komplett raus aus dem Amateurfußball. Aber ich glaube, dass der junge ambitionierte Fußballer heute eher den Profit im Kopf hat als den sportlichen Erfolg. Das ist ihnen auch nicht vorzuwerfen, da die Berichterstattung in den zahlreichen Medien immer nur die Glanzseite des Fußballs zeigt. Dass hinter sportlichem und damit auch finanziellem Erfolg extrem harte Arbeit steckt wird dabei leider oft unterschätzt. Als junger Spieler musste man sich damals erstmal unterordnen, auch wenn man noch so viel Talent hatte. Die Bälle und Tore musste man trotzdem tragen.

Zudem gab es zu meiner Zeit noch keinerlei soziale Medien wie Instagram oder Facebook.

Als Lehrer ist es ein Stück weit dein Beruf jungen Menschen etwas mit auf den Weg zu geben. Was würdest du einem jungen Spieler heute mit auf den Weg geben?

Mein Lieblingswort als Lehrer ist immer „Anstrengungsbereitschaft“. Diese fehlt mir heutzutage oft, egal ob bei schulischen Leistungen oder im Fußball. Man muss etwas richtig wollen und dann dafür hart arbeiten und nicht mit dem Erreichten zufrieden sein. Als zweites Wort nenne ich immer den Begriff der „Demut“. Man soll sich nicht immer so wichtig nehmen. Die Welt dreht sich nicht immer um einen selbst.

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