In der vergangenen Woche präsentierte der 1. FC Mönchengladbach mit Carina Flemming eine neue Geschäftsführerin. Dier 28-Jährige hat bei den Westender damit die Nachfolge Eric Joereßen angetreten. Zu ihrer aktiven Zeit spielte Flemming u.a. für Borussia Mönchengladbach in der 2. Bundesliga und streifte auch das Trikot der U16-Nationalmannschaft über.
Nach einer mehrjährigen Pause ist sie in Sachen Fußball nun wieder im Geschäft und hat beim ältesten noch bestehenden Fußballverein im Westdeutschen Fußballverband die Aufgabe der Geschäftsführerin übernommen. Im Interview spricht sie u.a. über ihre Verbindung zum FC und wie sie zum damaligen medialen Trubel nach der Abmeldung der Frauenmannschaft gestanden hat.
Wie kam der Kontakt zum 1. FC Mönchengladbach zu Stande bzw. wer hat dich für den Posten der Geschäftsführerin angesprochen?
Ich kenne Chrisostomos „Tito“ Thissiadis den Sportlicher Leiter schon viele Jahre. Er war damals bei Borussia in der Mannschaft Physiotherapeut. Vor meine Schwangerschaft habe ich dann bei ihm in der Praxis angefangen zu arbeiten. Er hat mich dann vor einigen Wochen gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, beim 1. FC Mönchengladbach organisatorische Dinge zu übernehmen.
Welche Verbindung hattest du vorher zum Verein? Wie hast du diesen wahr genommen?
Eine direkte Verbindung hatte ich nicht. Früher war es immer ein Erzrivale, als ich bei den Jungs bei BW Meer gespielt habe. Der FC war für mich schon immer ein sehr erfolgreicher Verein, der immer oben mitgespielt hat mit den Junioren und der ersten Mannschaft.
Du hast selber viele Jahre aktiv gespielt. Wie hast du im Juni 2020 die Geschichte über die Abmeldung der Frauen- und Mädchenmannschaften aufgefasst? Diese Thema hat ja deutschlandweit für Aufsehen gesorgt.
Auch wenn es hart klingt, mich hat das damals selber nicht interessiert. Ich hatte keine Verbindung zum Fußball. Natürlich hat man einige Geschichten gehört, auch das es in den Medien rumging. Ich kannte ja auch einige Spielerinnen, dennoch habe ich mir da selber nie eine persönliche Meinung drüber gebildet und möchte mich diesbezüglich auch auf keine Seite stellen.
Das Image des Vereins schien damals durch den medialen Trubel doch einen Schaden genommen zu haben. Wie war die Situation daher nun für dich bei deinem Amtsantritt?
Ich weiß natürlich das es einige nicht gut finden, dass ich als Frau beim 1. FC Mönchengladbach den Posten der Geschäftsführerin übernommen habe. Ich habe mir natürlich auch einige Gedanken darüber gemacht, gerade hinsichtlich der Frauengeschichte vor mehr als einem Jahr. Ich bin in meine Aufgabe allerdings vollkommen unvoreingenommen herangegangen.
Wird es vielleicht mit dir als Frau in einer offiziellen Position im Vereine wieder eine Frauenmannschaft auf der Ernst-Reuter-Anlage geben? Vielleicht ja sogar mit dir als Spielerin?
Ich will das generell nicht ausschließen. Genaue Gedanken habe ich mir allerdings darüber noch nicht gemacht. Für mich war es auch gut, die letzten Jahre einmal Abstand zu halten vom Fußball. Ich habe letzten mit unserem Sportlichen Leiter Jugend, Timo Wendelen, Fußballtennis gespielt. Da habe ich gemerkt das es doch auch selber wieder Spaß macht.
Wie sieht aktuell dein Aufgabenfeld als Geschäftsführerin aus? Gab es diesbezüglich vielleicht auch eine Übergabe?
Ich bin gerade noch am Anfang. Aktuell kümmere mich um An- und Abmeldungen der Spieler und das Passwesen. Mit der Zeit kommt dann die Organisation des Spielbetriebes und viele weitere organisatorische Dinge hinzu. Für mich ist alles noch ganz frisch. Ich habe mich anfangs zweimal in der Woche mit dem 1. Vorsitzenden Christian Oh getroffen. Er hat mir dann einige Dinge gezeigt und mich in Themenfelder eingearbeitet. Aktuell treffen wir uns einmal in der Woche und gucken zusammen über die Sachen drüber.
Hattest du schon die ersten Kontakte mit anderen Vereinen?
Ich habe letzte Woche wegen einer Spielabsage mit Fortuna Mönchengladbach telefoniert. Ansonsten hatte ich bislang noch keinen Kontakt mit anderen Vereinen. Ich bin mir sicher, dass sich das aber schnell ändern wird.
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