Auf Trainer Marco Ketelaer wartet weiterhin viel Arbeit. Foto: Heiko van der Velden
Wie heißt es so schön, ein Fußballspiel dauert 90 Minuten und mittlerweile auch mal etwas länger.
Alleine die ersten 30 Minuten guten ansehnlichen und zielorientierten Fußball zu spielen reicht da nicht aus. Diese Erfahrung mussten die Spielerinnen des FV beim Gastspiel beim CfR Links Düsseldorf machen.
Der FV begann wie in den vergangenen Wochen gut organisiert, der Ball lief häufig sicher durch die eigenen Reihen und wieder mal gelang ihnen der frühe Führungstreffer. In der 5.Spielminute brachte Anna Peck eine Ecke in den Strafraum, die Gastgeberinnen konnten zunächst klären, aber Alina Honold erkämpfte sich direkt den Ball zurück und bediente von der Strafraumgrenze die unbedrängt vor dem Tor stehende Alina Eick, die den Ball unhaltbar zur 1:0 Führung im Tor unterbrachte.
Der FV blieb danach weiter tonangebend und erspielte sich eine Reihe von guten Möglichkeiten, während hinten nichts anbrannte. Vor allem die Offensivabteilung kreirte gut angelegte Angriffe und mehrfach kamen die Gäste vielversprechend zum Abschluss, aber Melissa Fuchs, die Torfrau des CfR, war jeweils zur Stelle und avancierte mit laufender Spielzeit zum verlässlichen Rückhalt der Gastgeberinnen.
Eine halbe Stunde lang ließ der FV keinen Zweifel daran aufkommen wer die bessere Mannschaft ist. Danach verschaffte sich Düsseldorf etwas Luft und erarbeitete sich einige Standardsituationen. Einmal war es auch relativ knapp, aber ansonsten wusste der FV die Ecken gut zu verteidigen.
Kurz vor der Pause wirkten die Gladbacherinnen dann einige Minuten nicht griffig genug und wie aus dem Nichts gelang dem CfR nicht nur der überraschende Ausgleich durch Leonie Schütz (43.), sondern Torjägerin Sandra Moser gelang völlig freistehend sogar der Führungstreffer kurz vor dem Halbzeitpfiff. Der FV fühlte sich wie im falschen Film. War man über lange Zeit die klar besser Mannschaft, so verspielte man innerhalb weniger Minuten die bis dahin verdiente Führung.
In der Halbzeitpause schwörte sich der FV darauf ein wie zu Beginn der Partie dominant aufzutreten und das Spiel noch zu drehen. Allerdings traten die Düsseldorferinnen nun mit der Führung im Rücken engagierter und bissiger auf, was dazu führte, dass sich die Gäste mehr und mehr den Schneid abkaufen ließen. Der CfR agierte nun stabiler als im ersten Durchgang und spekulierte auf Fehler der Gäste, um dann mit ihrem schnellen Umschaltspiel zum Erfolg zu kommen. Und tatsächlich taten die Spielerinnen des FV ihnen den Gefallen. Ballverlust im Mittelfeld, die aufgerückte Abwehrkette überspielt und Eyline Lupprich nutzte den gut angelegten Konter zum 3:1 in der 64.Spielminute.
Noch war ja genügend Zeit, um dem Spiel noch eine Wende zu geben. FV Trainer Marco Ketelaer stellte personell und taktisch um, aber der erhoffte Effekt trat nicht ein. Zwar spielte man sich hier und da mal durch, aber Fuchs im Tor des CfR schien unüberwindlich.
Stattdessen verpasste es Sandra Moser sogar in der Schlussphase völlig freistehend vor dem Tor bei einem der weiteren Konter den Deckel endgültig drauf zu machen. Der FV seinerseits fand auch bis zum Ende keine Lösungen mehr und fuhr mit leeren Händen nach Hause.
Trainer Marco Ketelaer resümierte nach dem Spiel: „Wir haben über eine halbe Stunde bewiesen was in der Mannschaft steckt. Fußballerisch sicher die besten 30 Minuten der Saison. Aber wir haben uns bis dahin nicht mit weiteren Toren entsprechend belohnt. Dann erleiden wir Rückschläge im Spielverlauf und sind dann nicht stabil genug diese wegzustecken. Daran erkennt man auch, dass wir insgesamt ein sehr junges Team haben und uns weiterhin im Lernprozess befinden. Wichtig ist, dass man daraus die nötigen Lehren zieht und sich weiterentwickelt. Es war klar, dass es eine schwere Saison wird. Wir müssen weiter an uns arbeiten, aber dabei auch nicht vergessen die nötigen Punkte einzufahren.“
In den kommenden Spielen warten mit dem starken Überraschungsteam aus Mintard, erster Verfolger auf Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach,und der SGS Essen III zwei dicke Brocken zum Ende der Hinrunde.
Nun sollten alle beim FV verinnerlichen, dass man über 90 Minuten plus X performen muss und 30 starke Minuten alleine nicht reichen werden.
Quelle: FV Mönchengladbach / Marco Ketelaer
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