FV dank Willensleistung im Pokalviertelfinale

FV auf ungewohnter Asche erfolgreich. Foto: FV Mönhengladbach

Den widrigen Umständen zum Trotz zog der FV Mönchengladbach nach 120 Minuten ins Niederrheinpokal- Viertelfinale ein. Im Achtelfinale musste der FV beim Landesligisten SV Brünen antreten. Ein Novum in der noch jungen Geschichte des Vereins, das Spiel wurde auf einem Aschenplatz ausgetragen.

Von Beginn an tat sich der FV schwer mit dem ungewohnten Geläuf. Die Asche zu Beginn der Partie noch relativ trocken machte ein vernünftiges Kombinationsspiel unmöglich. Der Ball versprang zusehends auf dem holprigen Platz. So versuchte der FV über außen den Abwehrblock der Gastgeberinnen zu knacken und mit Diagonalbällen in den Strafraum zu kommen. Brünen verlegte sich zunächst aufs Verteidigen und versuchte es mit langen Befreiungsschlägen auf die einzige Spitze, um für Entlastung zu sorgen und vielleicht den ein oder anderen Konter zu setzen.

Trotz des vielbeinigen Abwehrverbundes konnte sich der FV dann einmal bis vors Tor quasi durchwurschteln und Elisa Kammen gelang es den Ball Richtung Tor zu befördern. Der Rettungsversuch des SV erfolgte nach Ansicht des Schiedsrichters erst hinter der Linie, so dass die Gäste in der 6.Spielminute mit 1:0 in Führung gingen. Doch diese Führung hielt nicht lange. Sechs Minuten später hatte es Brünen mal bis zum Tor der Gladbacherinnen geschafft und wie aus dem Nichts traf mit einem Sonntagsschuss von der Strafraumgrenze Jana Schledorn zum 1:1 ins lange Eck.

In der Folge rannte der FV weiterhin an, aber entweder scheiterten die Angriffsbemühungen an den Platzverhältnissen oder an der dichten Defensive des Gegners. Bedingt durch den einsetzenden Regen wurde es umso schwieriger für alle Beteiligten, da Brünen in bordeauxrot und der FV in dunkelblau angetreten waren. Die ballführende Spielerin konnte den Eindruck haben 19 Gegenspielerinnen gegenüber zu stehen, denn die Teams waren kaum mehr auseinander zu halten. Dieser Umstand war beim Schiedsrichter von Gladbacher Seite bereits vor dem Spiel angemahnt worden, aber der Unparteiische sah sich seiner Meinung nach in der Lage beide Teams zu unterscheiden. Das dies offensichtlich ein Trugschluss war, offenbarte sich im Verlauf der ersten Halbzeit.

Man hätte darüber hinaus auch den Eindruck haben können, dass der Schiedsrichter die Abseitsregel gänzlich aufgehoben hatte. Mehrfach standen Spielerinnen des SV Brünen bei langen Befreiungsschlägen klar im Abseits, aber der Schiedsrichter ließ weiterlaufen. So hatte der FV das ein oder andere Mal Glück, dass die Gastgeberinnen diesen Umstand zunächst nicht nutzen konnten. Bis zur 42.Spielminute, als Brünen nach einem erneuten Konter einen Eckstoß erhielt. Die hereingebrachte Ecke konnte der FV nicht klären und aus kurzer Distanz traf Anna Terhardt zur 2:1 Führung des Außenseiters. Dem FV fiel in der verbleibenden Spielzeit der 1.Halbzeit nichts mehr ein und ging mit einem 1:2 Rückstand in die Pause.

Zur 2.Halbzeit brachte Trainer Marco Ketelaer mit Alina Peters und Sahra Hassan zwei neue Offensivkräfte ins Spiel. Letztere belebte vor allem die Angriffsbemühungen des FV und der nun anhaltende Regen weichte den Untergrund so auf, dass letztlich auch der Ball nun besser lief als zu Beginn der Partie. Zu dem wechselte Brünen die Trikots und spielt von nun an in feuerroten Jerseys. Das kam insgesamt den Gladbacherinnen entgegen.

Man bekam mehr Zug zum gegnerischen Tor, musste aber vor den Kontern der Gastgeberinnen immer auf der Hut sein. Der Druck des FV wurde dann zwischenzeitlich noch einmal gestoppt als der Schiedsrichter wegen Starkregens das Spiel für einige Minuten unterbrach. Danach übernahm der FV wieder das Kommando.

Ketelaer brachte auf den Außenpositionen mit Abike Izuagie und Melissa Dreesen zwei weitere frische Kräfte. Die Zeit wurde nunmehr aber auch langsam knapp, wobei der Ausgleichstreffer mehr und mehr in der Luft lag.

Endlich in der 80. Minute war es dann soweit. Joker Sahra Hassan drang in den Strafraum ein und traf mit einem wuchtigen Schuss zum 2:2. Kurz danach ein Schreckmoment für den FV als wieder mal eine klare Abseitstellung nicht geahndet wurde und die Stürmerin den Ball an der herauslaufenden Franziska Gareißen vorbeischob, aber nur den Pfosten traf. Da im Anschluss nichts mehr nennenswertes passierte ging es in die Verlängerung.

Die Gladbacherinnen wirkten in dieser nun physisch stärker und drückten mehr auf das Tor des SV. Die erste Halbzeit der Verlängerung brachte allerdings keinen weiteren Treffer. Das sollte sich im zweiten Durchgang dann noch dramatisch ändern. In der 114. Minute fasste sich Kristina Birmes dann ein Herz, setzte von der Mittellinie zu einem Sololauf Marke „Lothar Matthäus“ an und traf am Ende mit einem strammen Schuss unhaltbar ins lange Eck.

War das schon die Entscheidung? Mitnichten, denn der FV verursachte Minuten später einen unnötigen Eckball. Die hereingebrachte Ecke konnte der FV nicht klären und Jackie Coenen wurde aus kurzer Distanz am angelegten Arm getroffen. Brünen reklamierte Handspiel und der Schiedsrichter, der aus seiner Position die Aktion gar nicht bewerten konnte, entschied zum Entsetzen des FV auf Elfmeter. Den verwandelte Sophie Häring zum 3:3.

Nun standen die Zeichen auf Elfmeterschießen, aber die Gladbacherinnen bekamen noch eine letzte Chance. Sahra Hassan wurde an der Strafraumgrenze gefoult. Alina Eick trat zum Freistoß an und zirkelte den Ball über die Mauer. Der Ball sprang an die Latte und von da aus in den Fünf-Meter-Raum. Brünen konnte nicht klären und Melissa Dreesen am zweiten Pfosten traf aus wenigen Metern zum entscheidenden 4:3. Der Sprung ins Viertelfinale war damit letztlich doch geglückt.

Trainer Ketelaer zeigte sich nach Abpfiff erleichtert: „Die Rahmenbedingungen waren sicherlich mehr als fragwürdig, aber wir haben es uns selber unnötig schwer gemacht. Am Ende haben wir Moral bewiesen und uns mit der nötigen Willensstärke durchgesetzt. Es war ein typisches Pokalspiel mit aller Dramatik, vor allem bis zum Schluss.“

Im kommenden Jahr geht es mit dem Viertelfinale weiter. Beim FV hofft man dann auf ein Heimspiel im Campuspark.

Kommenden Sonntag geht es im letzten Ligaspiel des Jahres Zuhause gegen GW Lankern. Mit einem Sieg möchten die Gladbacherinnen das Jahr erfolgreich beschließen.

Quelle: FV Mönchengladbach / Marco Ketelaer

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