vl. Mats, Ole, Luk, Foto: Heiko van der Velden
Beim Bezirksligisten DJK Fortuna Dilkrath hat sich in dieser Saison eine besondere Konstellation entwickelt, die im Amateurfußball selten vorkommt. Mit Ole, Mats und Luk Zechlin stehen erstmals drei Brüder gemeinsam in derselben ersten Mannschaft, ein Zusammenspiel, das früher im heimischen Garten begann und nun auf der Bezirksligabühne seine Fortsetzung findet. Was damals spielerischer Wettkampf war, ist heute ein ernsthafter Teil ihres sportlichen Alltags geworden.
Der älteste Bruder, Mats Zechlin (23), trägt bereits seit der Saison 2021/22 das Dilkrather Trikot. Spätestens seit seinem unvergessenen Treffer in der Abstiegsrelegation 2023/24 bei der SGE Bedburg-Hau, als er in der 88. Minute den 1:2-Anschluss erzielte und damit den Klassenerhalt einleitete, genießt er im Verein einen besonderen Status. Sein Weg nach Dilkrath hat für die Familie rückblickend eine Art Startpunkt geschaffen, denn nach und nach folgten auch seine beiden jüngeren Brüder.
Ole Zechlin (21) wechselte zur Saison 2023/24 aus der A-Jugend des SC Union Nettetal nach Dilkrath. Obwohl er anfangs skeptisch war, wie das Zusammenspiel mit einem Bruder funktionieren könnte, entwickelte sich schnell ein sehr positives Gefühl. Ole betont, wie besonders es sei, sportliche Erfolge nicht nur mit der Mannschaft, sondern auch mit seinem Bruder zu teilen. Der gemeinsam geschaffte Klassenerhalt zur Landesliga gehört für ihn zu den Momenten, die er nicht vergessen wird. Dass nun auch der jüngste Bruder dabei ist, empfindet er als Bereicherung. Früher habe er im Garten stets gegen Luk verloren, erzählt er lachend. Jetzt gemeinsam zu spielen – und sich im Training auch mal gegen ihn durchsetzen zu wollen – motiviere zusätzlich.
Der jüngste der drei, Luk Zechlin (18), stieß in dieser Saison aus der A-Jugend des SC Waldniel zur ersten Mannschaft. Trotz seiner Jugendjahre zeigte er schnell, dass er das Niveau des Seniorenfußballs annehmen kann. Vor zwei Wochen erzielte er sein erstes Tor für Dilkrath im Spiel gegen den SV Thomasstadt Kempen. Für einen Spieler, der eigentlich noch in der A-Jugend spielen könnte, ist das ein beachtlicher Einstand. Mats, der seinen jüngsten Bruder über die Jahre bestens kennt, lobt seine Qualitäten und betont gleichzeitig, dass man ihm Zeit geben müsse, um den Übergang vollständig zu verarbeiten.
Mats beschreibt das Zusammenspiel der drei Brüder als etwas Besonderes. In ihren früheren Jugendjahren spielten sie zwar im gleichen Verein, jedoch in unterschiedlichen Mannschaften. Als die Wege sich trennten, gingen sie sportlich verschiedene Richtungen: Mats nach Dilkrath, Ole über Nettetal und Luk nach Waldniel. Dass sie nun wieder vereint sind, sei ein Glücksfall. Diskussionen in der Familie, ob das funktionieren kann, gab es durchaus. Drei Brüder in einer Mannschaft könnten schließlich auch Reibung erzeugen. Doch das Gegenteil ist eingetreten: Das Verhältnis ist eng, respektvoll und geprägt von sportlichem Ehrgeiz. Im Training wird gestichelt, gebattelt, um jeden Ball gekämpft, und auf der Heimfahrt wird gerne noch über Spielszenen debattiert.
Ihr erstes gemeinsames Spiel in der Startelf erlebten sie im Auswärtsspiel in Lürrip, das Dilkrath mit 9:2 gewann. Allerdings musste Luk früh verletzt vom Platz, sodass das Brüder-Trio nur kurz zusammen agieren konnte. Es dauerte bis zur Partie gegen Türkiyemspor Mönchengladbach, ehe alle drei wieder gleichzeitig auf dem Platz standen – diesmal mit erfolgreichem Ausgang und einem 2:1-Sieg.
Die Geschichte der Zechlin-Brüder ist noch jung, aber schon jetzt eine, die in Dilkrath gerne erzählt wird. Drei Brüder, ein Verein, ein gemeinsames Ziel – und das Gefühl, etwas zu erleben, das es so im Amateurfußball nicht oft gibt. Ein Familienprojekt, das auf dem Rasen weitergeschrieben wird.
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