Foto: Heiko van der Velden
Die Hallensaison ist vorbei und die Teams können sich nun voll und ganz auf die Vorbereitung des Rest-Rückrundenvorbereitung konzentrieren. Trotzdem dürften sich die Vereine und auch die Zuschauer einiger Hallenturniere die Augen gerieben haben. Denn das Torwartspiel in der Halle wurde teils neu deklariert und festgelegt. Wurde in den Jahren zuvor noch nach Futsal Regeln gespielt, erinnerte nur das Spielgerät in diesem Jahr noch daran.
Dabei pflegt jeder Fußballkreis seine eigenen Hallenregeln und hat sich seinerseits gewisse Schmankerl herausgezogen, weil es keine verbindlichen Hallenregeln seitens des Fußballverbandes Niederrhein (FVN) gibt. Im Kreis Kempen/Krefeld darf der Torwart quasi alles, was auch ein Feldspieler darf. Ihm ist es somit gestattet mehr als einen Kontakt zur Abwehr zu spielen und sich auch in den Angriff seiner Mannschaft einzuschalten. „Die Vereine wurden dabei rechtzeitig über die neuen Regeln informiert“, stellt der Kreisvorsitzende des Kreises Kempen/ Krefeld Jürgen Hendricks klar.
„Wir haben uns frühzeitig dazu entschlossen im Kreis Fußballausschuss (KFA), dass wir bei unseren Hallenregeln mit Torwart spielen, damit das Spiel insgesamt schneller wird“, begründet Hendricks die Regeländerung.
Im offiziellen Dokument, welches man auf der Kreisseite findet, heißt es bei den Richtlinien für Fußballspiele in der Halle im Kreis Kempen-Krefeld mit einer Gültigkeit seit dem 01. November 2024 allerdings „Ansonsten darf der Torwart seinen Strafraum im laufenden Spiel nur verlassen, um mit einem anderen Torwart seines Teams zu wechseln oder um den Ball einmalig zur Abwehr zu spielen.“ Weiter steht dort auch folgenden Satz: „Dem Torwart ist es nicht gestattet, den Ball einzurollen, da er den Strafraum nur zur Abwehr, zur Auswechslung oder zur Ausführung eines Strafstoßes seiner Mannschaft verlassen darf.“
Sei´s drum, gespielt wurde bei Turnieren mit angesetzten Schiedsrichtern des Kreises Kempen/Krefeld mit einem „mitspielenden Torwart“. Das kam mitunter nicht bei allen gut an, die sich zuvor auf die alten Hallenregeln verlassen hatten und diese auch explizit in ihrer Turnierordnung verankert hatten, wie der Dülkener FC, der traditionell das überregionale Hallenmasters ausrichtet.
„Das sind unsere Turnierregeln. Bei der Hallenstadtmeisterschaft in Mönchengladbach wurde z.B. auch mit einem festen Torwart gespielt. Wir haben alle Mannschaften informiert, wie die Turnierregeln sind“, zeigte sich Cheforganisator Stefan Sieger verwundert über die neuen Hallenregeln. Vielmehr war er aber verärgert, dass man quasi kurz vor Beginn des ersten Gruppenspiels die Pistole auf die Brust gesetzt bekam, dass man entweder nach den neuen Hallenregeln zu spielen habe oder die angesetzten Schiedsrichter vom Turnier abgezogen würden. Kurios war hier aber auch die Tatsache, dass man beim Altherrenturnier am Freitagabend und auch bei Frauenmasters nach alten Hallenregeln gespielt hat. Genehmigungspflichtig sind alle Turniere aber allemal und werden auch nur genehmigt, wenn sie nach den Richtlinien des jeweiligen Kreises ausgeführt werden.
Zurück zum Torwartspiel. Das wurde mitunter vor allem in der Finalrunde beim Masters am Sonntag vollends ausgekostet. Die Torhüter spielten mitunter voll mit. Bedeutete im Umkehrschluss beim Angriff war die angreifende Mannschaft immer in Überzahl. Bei einer Zeitstrafe spielten die Mannschaften sich die Bälle über den Torwart hin und her, bis die Zeitstrafe abgelaufen war. Zwar gab es dadurch auch einige schnelle Angriffe, doch vielmehr taktierten die Mannschaften hier und so wurde das Spiel insgesamt eher langsamer als schneller. Odenkirchen griff gar zu einem besonderen Mittel. Abwehrspieler Marcel Schulz streifte sich bei Angriffen ein Leibchen über und war somit der offizielle Torhüter im Spiel, agierte allerdings voll und ganz als Feldspieler. Die neuen Hallenregeln des Kreises Kempen/Krefeld machten es zudem möglich, dass Holzheims Torwart Johannes Kultscher drei Tore aus dem Spiel heraus erzielen konnte.
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