Die Ausgangslage in der Fußball-Oberliga ist wenige Woche vor der Winterpause für den SC Union Nettetal äußerst zufriedenstellend. Mit 19 Punkten aus 14 Spielen rangieren die Seenstädter in der Tabelle auf einem guten elften Tabellenplatz, welcher nach Beendigung der Einfachrunde einen Platz im zweiten Saisonabschnitt in der sogenannten „Aufstiegsrunde“ bedeuten würde. Der Klassenerhalt wäre dem SCU damit sicher.
„Grundsätzlich freuen wir uns über diese Momentaufnahme, was aber nichts an unserer Zielsetzung in dieser extrem starken Liga ändert, dass wir am Ende die Klasse halten wollen. Wenn das über den direkten Weg klappt, also die Aufstiegsrunde, wäre das sensationell. Momentan blicken wir aber nicht darauf, sondern tun gut daran, weiterhin jedes Spiel im Einzelnen zu betrachten“, äußert sich Trainer Andreas Schwan zu aktuellen Situation.
Für ihn ist jede Partie derzeit ein kleines Endspiel. Die Punkte aus der Einfachrunde werden nämlich dabei mit in die Auf- und Abstiegsrunde übernommen. Daher kann es derzeit nur das Ziel sein, so viele Zähler wie eben möglich zu sammeln. Je nach Anzahl der Absteiger aus der Regionalliga West, müssen voraussichtlich sechs Mannschaften am Saisonende den bitteren Gang in die Landesliga antreten. Die Ausbeute aus den ersten sechs Saisonspielen war punktetechnisch eher bescheiden, denn nur im Auswärtsduell bei der SpVg Sterkrade-Nord (2:1) konnten die Nettetaler drei Punkte einfahren. „Der Ertrag passte einfach nicht zum Aufwand, den wir geleistet haben“, sagt Schwan. Etwas überraschend sicherlich dann der 4:2-Heimerfolg gegen den damaligen Tabellenführer Ratingen 04/19. Der Brustlöser für die derzeitige Erfolgswelle war allerdings der 3:0-Derbysieg gegen den 1. FC Mönchengladbach. Für Schwan kam damals nur ein Sieg in Frage. „Der Mannschaft hat man in der Trainingswoche davor schon angemerkt, dass der Druck groß war, da wir alle den Anspruch haben, auch weiterhin Oberliga in Nettetal spielen zu wollen“, so der SCU-Coach.
Die knappen Niederlagen zu Saisonbeginn wurden zuvor intern gemeinsam mit den Spielern kritisch aufgearbeitet und die teilweise zu einfachen Fehler angesprochen, um dann in den entscheidenden Spielen noch fokussierter zu sein und daraus zu lernen. Zugleich stellten die Union-Verantwortlichen aber trotz magerer Ergebnisse nicht alles in Frage, sondern blieben ihrer bewussten Linie gewohnt treu.
„Ein entscheidender Faktor für mich ist, dass wir es im Vergleich zu den Vorjahren geschafft haben, vor allem in den direkten Duellen zu punkten. Dadurch haben wir unsere unmittelbaren Konkurrenten um den Ligaverbleib auch ein Stück weit auf Abstand gehalten“, sagt Schwan weiter. Siege gab es dabei gegen folgende direkte Konkurrenten SpVg Sterkrade-Nord (2:1 / Platz 23), 1. FC Mönchengladbach (3:0 / Platz 22), FSV Duisburg (2:1 / Platz 21), SF Niederwenigern (2:0 / Platz 15), TV Jahn Hiesfeld (3:1 / Platz 20). Hinzu kam das späte 1:1-Unentschieden gegen den SC Velbert (Platz 18).
„Der Verein bietet uns ideale Rahmenbedingungen und der Zusammenhalt aller Beteiligten ist spürbar. Seit Beginn der Saisonvorbereitung arbeiten wir gemeinsam mit den Jungs noch akribischer und haben feste Prinzipien wie wir auf dem Platz agieren wollen. Wir sind variabler geworden und versuchen jeden Gegner vorher unter die Lupe zu nehmen, um uns dann einen Plan zurechtzulegen, wie wir möglichst erfolgreich agieren können“, erklärt Schwan. Den Dienstag nutzt er mit seiner Mannschaft dabei in der Regel für die Athletik und technische Aspekte im Training. Am Mittwoch und Freitag bereitet er seine Mannschaft gezielt auf den kommenden Gegner vor. Dank eines Videoanalysten, der sich auch live vor Ort die Spiele anguckt, hat Schwan die nötigen Information bereits zur Wochenmitte beisammen. Mit diesen Informationen gestaltet Schwan zusammen mit seinem Trainerteam die Trainingseinheiten, die nicht selten zwei Stunden dauern.
Der derzeitige Erfolg ist dabei durchaus noch einmal höher zu bewerten, wenn man sich einmal die Kader der einzelnen Mannschaften anguckt. Teams wie SSVg Velbert, 1. FC Bocholt, TVD Velbert oder auch der FSV Duisburg haben dabei eine halbe ehemalige Profimannschaft im Aufgebot. Die Nettetaler stellen das jüngste Team der Oberliga Niederrhein und vertrauen dabei überwiegend Spielern aus der Region, die häufig zuvor noch nie in der Oberliga aktiv waren und bei Union gefördert werden. So wechselte Leon Falter vom Landesligisten ASV Süchteln zum SCU. In gleicher Liga spielten zuvor auch Justin Butterweck (1. FC Viersen) und Ahmetilhan Yavuz (VfR Fischeln), nur um exemplarisch ein paar Namen zu nennen.
„Natürlich ist es schön, wenn es gerade läuft und eine Entwicklung erkennbar ist. Wir tun aber gut daran, schön auf dem Teppich zu bleiben. Der Blick geht für uns weiterhin nach unten. Am Ende der Saison ist für uns wichtig, dass wir sechs Mannschaften hinter uns zu lassen. Das ist unser klares Ziel“, sagt Schwan abschließend, der die derzeitige Situation auch nicht zu hoch bewerten möchte.
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