Die Vorzeichen für das Derby zwischen dem 1. FC Mönchengladbach und dem SC Union Nettetal könnten unterschiedlicher nicht sein.
Während es für die Westender angesichts 15 Punkten Rückstand auf das rettende Ufer wohl nur noch darum gehen wird, sich ordentlich aus der Oberliga-Niederrhein zu verabschieden, können die Nettetaler das Punktepolster auf die Abstiegsplätze bei einem Sieg auf zwölf Punkte ausbauen. Bei noch sechs ausstehenden Spielen, davon fünf Heimspiele, wäre die Schwan-Elf damit wohl so gut wie durch. Von einem Pflichtsieg möchte Trainer Andreas Schwan trotz der guten Ausgangslage nicht sprechen. Für ihn trügt der Schein, dass es aufgrund der Tabellensituation der vermeintlich leichteste Gegner ist. Dennoch sei die Motivation nach seiner Aussage hoch, am Samstagabend nachzulegen.
„Wir sind froh, wie die Woche gelaufen ist. Aus den Spielen gegen St. Tönis und Cronenberg sechs Punkte zu holen, ist aus unserer Sicht absolut top. Wir dürfen aber daraus nicht den Fehler machen, den Schluss daraus zu ziehen, dass wir das Spiel in Mönchengladbach mal eben locker gewinnen. Uns ist bewusst, dass es ein schwieriges Spiel wird und der 1. FC als Tabellenletzter die letzten beiden Spiele ordentlich bestritten hat und dort durchaus eine positive Tendenz zu erkennen ist“, so der SCU-Coach.
Wohlmöglich ist das Derby am Samstag auch das letzte Derby zwischen beiden Mannschaften in absehbarer Zeit. Ein Grund hierfür ist nicht nur die Konstanz auf der Trainerposition, sondern auch die Tatsache, dass auf Seiten der Nettetaler die Spieler nun bereits über Jahre Erfahrung in der Oberliga sammeln konnten und der Kader bis auf punktuelle Veränderungen auch größtenteils zusammenbleibt.
Dem 1. FC Mönchengladbach steht im Sommer unter Neu-Trainer Andre Dammer wohl ein erneuter Umbruch bevor, was die Aufgabe auch in der Landesliga nicht einfacher machen wird. Übrigens stand Schwan bisher in 167 Spielen für die Nettetaler verantwortlich an der Linie. Zusammen kommen die letzten fünf Trainer der Westender nicht auf diese Anzahl an Spiele. Dony Karaca steht hier an der Spitze mit 14 Spielen (Quelle: tm.de).
Gerade in schlechteren Phasen, behielten die Verantwortlichen der Nettetaler stets die Ruhe und vertrauen auf ihr bewährtes Trainerteam und den eingeschlagenen Weg mit klarer Philosophie. Daher wurden Chefcoach Schwan und Co-Trainer Lutz Krienen auch nach dem unglücklichen Saisonstart mit nur drei Punkten aus sechs Spielen nicht in Frage gestellt. Stattdessen wurden beide Ende des vergangenen Jahres sogar mit unbefristeten Verträgen ausgestattet.
„Uns ist bewusst, dass eine junge Mannschaft auch Leistungsschwankungen hat und manchmal auf dem Platz nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Wir haben ein klares Ziel vor Augen, für das wir seit dem ersten Tag an gemeinsam hart arbeiten. Wir haben jetzt 35 Punkte auf dem Konto und das unterstreicht, dass wir als Mannschaft auf dem richtigen Weg sind und eine Entwicklung erkennbar ist“, erklärt Schwan.
Hoffnung auf einen Sieg dürften den Mönchengladbachern allerdings eine ganz interessante Tatsache am Rande geben. Noch nie verloren sie ein Heimspiel gegen kommenden Gegner. So gab es zuletzt in der Saison 2017/18 einen 4:1-Sieg. Ein Jahr zuvor triumphierten die Westender sogar mit 7:1 gegen den Seenstädter. Zwar rührt die Statistik aus der Landesliga, dennoch dürften die Nettetaler alles daransetzen, dass diese Serie reißt.
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