Foto: Heiko van der Velden
Der SC Union Nettetal hat nach einer turbulenten Woche im Niederrheinpokal nun Vereinshistorie geschrieben und den Regionalligisten 1. FC Bocholt mit 5:4 (0:0) nach Elfmeterschießen besiegt. Unter der Woche gaben die Verantwortlichen bekannt, dass Trainer Andreas Schwan die Mannschaft im Winter verlassen wird. Mit ihm gehen auch Co-Trainer Roland Garnschröder und Torwarttrainer Marcel Siepmann.
Trainer Schwan schien nach der emotionalen Nachricht die richtigen Worte an seine Mannschaft gerichtet zu haben. Sein Team bot der dem klassenhöheren Team von der ersten Minute an Paroli. Personell konnte Vedad Music sein Startelfdebüt feiern.
In der Anfangsphase war es Elvedin Kaltak, der mit einer tadellosen Leistung zwei Chancen von Raphael Assibey-Mensah vereitelte und damit die „Null“ festhielt. Aufseiten der Nettetaler war es Peer Winkens, der in der 28. Minute eine gute Möglichkeit auf dem Fuß hatte. Doch sein Distanzschuss war zu zentral auf das Tor gerichtet. Zwar kam Bocholt nach Wiederanpfiff spielerisch gut aus der Kabine, konnte sich aber keine nennenswerten Torchancen erspielen, auch weil Nettetal in der Defensive äußerst sicher stand und die Räume eng hielt. Erst ein Handspiel im Strafraum in der 68. Minute sorgte dann für Gefahr, doch Kaltak war im Spiel einfach nicht zu überwinden und hielt den fälligen Strafstoß von Jan Holldack.
Für beide Mannschaften bot sich dann in der Verlängerung die Möglichkeit das Spiel zu entscheiden. Doch während Isaak Akritidis und Cedric Euschen für Bocholt das Tor knapp verfehlten, war es für Nettetal Kaies Alaisame, der sich auf der linken Seite in der Schlussminute gut durchsetzte, sich im Strafraum dann aber verzettelte. Und so ging es wieder ins Elfmeterschießen für Nettetal.
Im Elfmeterschießen war es dann wieder Bocholts Kapitän Holldack, der an Kaltak im Tor der SCU scheiterte. Während für Nettetal alle fünf Schützen trafen. Das entscheidende Tor für Nettetal erzielte Leonard Bajraktari. Zudem trafen für die Hausherren noch Pascal Schellhammer, Drilon Istrefi, Niklas Götte und Kaies Alaisame. Im Halbfinale trifft man nun auf dem MSV Duisburg, die sich nach Verlängerung mit 3:2 bei Ratingen 04/19 durchgesetzt hatten.
„Es ist der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. Wir stehen erstmals im Halbfinale des Niederrheinpokals“, sagte Abteilungsleiter Dirk Riether auf der anschließenden Pressekonferenz.
„Ich bin extrem stolz zum Ende meiner Zeit hier in Nettetal den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte miterlebt zu haben. Wir haben gegen einen guten Regionalligisten einen sehr guten Plan gehabt. Wir haben Bocholt mit unseren Möglichkeiten die Stirn geboten“, fasste Trainer Schwan nach Spielende zusammen.
„Ich muss den Hut vor meiner Mannschaft ziehen. Die Woche war sehr turbulent und für mich sehr enttäuschend bzw. unschön. Am Ende des Tages geht es aber nicht um mich, sondern dass der Verein eine Riesensache hat in der MSV-Arena. Das Spiel werde ich mir gerne als Zuschauer angucken und in den verbleibenden Wochen genauso Vollgas geben, wie ich es bisher gemacht habe. Man hat heute gesehen, dass eine Mannschaft durchaus noch zuhört“, fügte Schwan auf der Pressekonferenz weiter an.
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