Foto: Heiko van der Velden
Der Weg für die Amateurmannschaften in die 1. Runde des DFB-Pokals ist der Weg über den Landespokal. Der SC Union Nettetal ist als Oberligist für die dortige 1. Runde im Niederrheinpokal gesetzt. Alle anderen Mannschaften unterhalb der Oberliga müssen sich für den Niederrheinpokal über den Kreispokal qualifizieren.
Nun ist es ein Traum eines jeden Amateurvereins sich einmal in der Vereinsgeschichte für den DFB-Pokal zu qualifizieren. Der Weg dorthin für die Mannschaften vom Niederrhein ist dabei fast ausgeschlossen. Zu hoch ist einfach die Konkurrenz, die hier herrscht. Neben dem Drittligisten RW Essen nehmen auch einige Vereine aus der Regionalliga West am Wettbewerb teil: 1. FC Bocholt, MSV Duisburg, RW Oberhausen, KFC Uerdingen und Wuppertaler SV. Besser stehen teilweise die Chance in anderen Landesverbänden Deutschlands.
„Der Weg bis ins Finale und die Chance in den DFB-Pokal einzuziehen ist am Niederrhein extrem schwer aufgrund der Vielzahl der Regionalligavereine. Auf der anderen Seite ist es ein erstrebenswertes Ziel, so weit wie möglich zu kommen, weil man in dem Wettbewerb auch die Chance hat sich mit vielen starken Teams zu messen. Zum andereren aber auch für den Verein ein attraktives Los zu ziehen. Das haben wir gegen RW Essen geschafft. Es war ein absolutes Highlightspiel einer Saison, was man sich aber auch erarbeiten musste“, erklärt Trainer Andreas Schwan.
Der SC Union Nettetal gastiert am Sonntag in der 1. Runde des Niederrheinpokals bei Bezirksliga-Aufsteiger CfR Links in Düsseldorf. Dort hatte zuletzt Ex-Profi und Schalke Co-Trainer Sidney Sam mit fünf Toren in neun Spielen maßgeblichen Anteil am Aufstieg aus der Kreisliga A in die Bezirksliga. Vom Papier her eine vermeintlich leichte Aufgabe. Allerdings hat der Pokal seine eigenen Gesetze, das mussten auch die Nettetaler in der vergangenen Saison schmerzlich erfahren. Nach dem knappen 1:0-Erfolg beim damaligen Landesligisten SV Hönnepel-Niedermörmter folgte in der 2. Runde das Aus gegen den letztjährigen Bezirksligisten und heutigen Landesligisten VfR Fischeln. Trotz mehrfacher zweifacher Führung stand es nach 90 Minuten 4:4 zwischen beiden Mannschaften. Am Ende ging die Partie mit 9:10 im Elfmeterschießen verloren. Ohnehin reichte es maximal in den letzten Jahren für die 2. Runde. Den größten Erfolg im Niederrheinpokal erreichten die Nettetaler in der Saison 2018/19. Dort hatte man sich bis ins Viertelfinale gemausert. Vor 1.750 lieferte des SCU eine respektable Leistung ab, musste sich gegen die Regionalligakicker von RW Essen aber mit 0:3 (0:0) geschlagen geben. Ein Spiel, an das man sich trotz der Niederlage noch heute gerne erinnert.
Einen bestimmten Grund für das meist frühzeitige Ausscheiden gibt es derweil bei den Nettetalern nicht. „Wir gehen ein Pokalspiel genauso ernsthaft an wie ein Oberligaspiel und wollen in die nächste Runde einziehen“, sagt der SCU-Coach. In diesem Jahr kommt auf seine Mannschaft eine Besonderheit zu. Erstmals seit Jahren findet die 1. Runde des Niederrheinpokals nämlich traditionell größtenteils wieder eine Woche vor der Meisterschaft statt. In den Jahren zuvor war das anders und die Spiele wurden erst nach dem 1. Spieltag der Meisterschaft ausgetragen. Die Nettetaler leiten nach dem Erfolg im Burgpokal bei CfR Links somit die Pflichtspielsaison ein.
„Vom Papier her sind wir natürlich der Favorit. Dieser Favoritenrolle wollen wir gerecht werden und uns dagegen auch gar nicht wehren. Beim CfR Links herrscht sicherlich nach dem Aufstieg eine Euphorie. Wir freuen uns auf das Spiel und müssen diese Aufgabe mit voller Spannung angehen“, so Schwan.
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