Landesliga: „Ich habe einfach das Gefühl, das ich mal eine Pause brauche“

Foto: Heiko van der Velden

Was intern bereits seit einigen Wochen feststand, ist nun auch offiziell. Trainer Fabian Wiegers verlässt den Landesligisten DJK Fortuna Dilkrath am Saisonende. „Es liegt nicht an der sportlichen Misere. Ich hatte meinen Entschluss bereits Mitte Juli kundgetan, um genau das auszuschließen. Für mich war es ein längerer Prozess. Die letzten Jahre waren extrem anstrengend“, erklärt Wiegers. Das Aufstiegsjahr war dabei für ihn kräftezehrend und auch das Folgejahr, hatte es in sich. Die Saison verlängerte sich dabei aufgrund der Entscheidungsspiele und der Relegation um einige Wochen. Am Ende schaffte er mit der Mannschaft buchstäblich in letzter Minute den Klassenerhalt in der Landesliga.

„Ich habe einfach das Gefühl, das ich mal eine Pause brauche. Ich mache das jetzt 20 Jahre am Stück. Es ist auch nicht so, dass ich etwas anderes in Aussicht habe. Ich möchte jetzt nichts ausschließen. Es gibt sicherlich ein bis drei Sachen, die ich mir vorstellen könnte und wenn kurzfristig bei einer dieser wenigen Optionen die Chance aufgehen würde, müsste ich meine Entscheidung nochmal überdenken und meine geplante Pause ein wenig verschieben, da es als Trainer auch immer bei solchen Dingen um Timing geht. Und ich bin ja grundsätzlich gerne Trainer, sehe mich auch weiterhin in der Rolle und ich beende ja nicht meine Karriere. Aber stand heute sehe ich mich ab Sommer nicht auf einem Fußballplatz als Trainer, da es diese Option derzeit nicht gibt. Aber was ich ausdrücklich gelernt habe ist, dass man niemals nie sagen sollte und wenn eine Türe sich schließt, geht ja ab und zu bekanntlich auch mal die Nächste auf.“, sagt Wiegers weiter, der seinen Akku ab Sommer einmal neu laden möchte und zukünftig dann auch mehr Zeit mit seiner Familien verbringen will.

„Natürlich kommen auch Tage, an denen ich meine Entscheidung schade finde, wenn die Mannschaft ein gutes Spiel abgeliefert hat. Ich definiere das dabei nicht unbedingt auf das Ergebnis, sondern finde, dass wir da auf einem guten Weg sind“, sieht Wiegers seinen Entschluss auch mit einem weinenden Auge.

Hinzu kommt für ihn auch die Gesamtentwicklung im Amateurfußball. Der Terminkalender ist neben den drei Trainingseinheiten extrem vollgepackt mit sehr vielen Ligaspielen, Pokalspielen, Vorbereitungsspielen und Turnieren. Hinzu kommt die Hallensaison oder auch die Schiedsrichter, die ihn ärgern. „Ich muss mich davon einfach einmal erholen, um dann auch wieder richtig Bock, Lust und Energie zu haben. Natürlich ist es schade, weil Fortuna Dilkrath mein Herzensverein ist. Ich weis auch total was ich an dem Verein habe. Ich kann hier viele Dinge selbstbestimmt entscheiden. Es wird mir immer der Rücken gestärkt und das Vertrauen jederzeit dar. Ich habe mir bei dieser Entscheidung auch nicht hineinreden lassen und einfach einmal nur an mich gedacht“, so Wiegers.

Sein Name wird bei DJK Fortuna Dilkrath immer ganz eng mit dem Aufstieg in die Landesliga verknüpft sein. Ein Aufstieg, der historisch war. Denn noch nie spielte eine Mannschaft aus Dilkrath zuvor in dieser Spielklasse. Hinzu kommt der sensationelle Klassenerhalt in der Vorsaison mit einem wahren Finish. Seine erste Station in Dilkrath waren damals die C-Junioren, ehe er anschließend zwei Jahre als Trainer der B-Jugend die Verantwortung hatte. Im zweiten Jahr holte der mit der Mannschaft die B-Jugend Leistungsklassenmeisterschaft. Das gleiche Kunststück wiederholte sich nur ein Jahr später unter seiner Führung mit den A-Junioren. Anschließend wechselte er zur Saison 2016/17 als Trainer ins Bezirksligateam. Nach zwei Jahren entschloss er sich dann für einen Wechsel zum VfR Fischel, ehe er zwei Jahre als Trainer für den ASV Süchteln in der Landesliga arbeitete. In der Saison 2021/22 übernahm er dann erneut das Ruder in Dilkrath und hat seither die Verantwortung des Teams inne.

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