Interview Andreas Debock: „Die Kleinigkeiten machen das Masters zu einem besonderen Turnier“

Andreas Debock (li.) hat den Stafelstab als Cheforganisator des Volksbank-Masters an Stefan Sieger (re.) übergeben. Foto: Heiko van der Velden

Bei der 30. Auflage des Hallenmasters des Dülkener FC war der Zeitpunkt für Cheforganisator Andreas Debock gekommen, um Abschied zu nehmen. Er hat den Staffelstab nach vielen Jahren an Stefan Sieger übergeben, der zuvor bereits Teil der Turnierleitung war und als Hallensprecher fungiert hat. Die offizielle Verabschiedung fand vor dem Finale zwischen dem SC Victoria Mennrath und SC 09 Erkelenz statt. DFC-Vorsitzende Manuela Krienen überreichte Debock in diesem Zusammen die Ehrenmitgliedschaft für besondere Dienste. Im großen XXL-Interview blickt Debock auf die Historie zurück und verrät was das Besondere am Masters ist.

Das 30. Volksbank-Masters ist jetzt vorbei. Lässt sich schon ein erstes Fazit ziehen?

Das Masters war besser, als viele vielleicht vermutet haben. Man wusste nach drei Jahren Pause nicht, wie das Turnier angenommen werden wird. Der Freitag mit den Altherren-Masters war sehr gut und war genauso, wie wir uns ihn gewünscht haben. Hier soll es immer wieder einen Treff von Ehemaligen geben. Der Samstag und auch der Sonntag waren sehr gut besucht. Es fällt natürlich auch immer mit den Mannschaften, die dann letztendlich teilnehmen und weiterkommen. Alles in allem sind wir sehr zufrieden. Es hat sich zudem keiner verletzt. Sportlich gesehen haben die besten Mannschaften das Masters gewonnen.

Ein Blick zurück – wie ist eigentlich die Idee dieses Hallenmasters vor 30 Jahren entstanden?

Die Idee hatte der damalige DFC-Vorsitzende Gerd Schaeben. In der Region waren die Hallenstadtmeisterschaften sehr beliebt. Nach seiner Vorstellung müsste man doch das große DFB-Masters auch auf Kreisebene initiieren. Mit Ludger Peters, damaliger Chefredakteur der Grenzland-Nachrichten, ergab sich dann auch die Möglichkeit, das Turnier auch medial zu begleiten, um dies publik und bekannt zu machen.

Wie genau sah das erste Hallenmasters 1992 aus?

Als Austragungsort wurde die Sporthalle der Ostschule Dülken gewählt. Die Pausenhalle der Schule wurde zum Cateringbereich umfunktioniert. Der Vereinswirt des DFC nutzte die Lehrküche der Schule als Kochstelle und kochte frisch, Kasseler mit Sauerkraut und Püree stand auf dem Speiseplan. Da es keine Möglichkeit gab, die größeren Jugendtore durch die Türen in die Halle zu transportieren, musste auf Handballtore gespielt werden, was damals aber absolut üblich war. Am ersten Hallenmasters nahmen 14 Mannschaften mit insgesamt drei Gruppen teil.

Wie hat sich der Modus und das Masters an sich in all den Jahren verändert?

Die Anzahl der Mannschaften stieg schnell auf 16 Teams. Ein damaliger Gönner des Vereins hat uns die Tore, auf die wir auch heute noch spielen, gebaut. Diese Spezialtore sind montierbar. Die großen Jugendtore passten nämlich in die Halle der Ostschule durch keine Türe. Beim ersten Masters sind wir mit den Jugendtoren zur Halle gefahren und haben festgestellt, dass diese nicht in die Halle passen. Ansonsten hat sich der Modus nicht großartig verändert. Die Spannung lebte immer vom Viertelfinale. Wer verliert, war raus. Seitdem Masters 2019 spielen wir nach der Vorrunde aber wieder mit einer Zwischenrunde.

Die ersten 20 Jahre der Masters-Geschichte haben sie auch als Hallensprecher fungiert. Warum haben sie diese Tätigkeit zuletzt nicht mehr ausgeübt?

Hallensprecher zu sein, ist schon Stress. Man muss gerade samstags voll auf der Höhe sein. Hier geht es ja auch um Geld für die Siegermannschaften. Ich habe dann schon frühzeitig gesagt, dass mit dem 20. Masters Schluss ist. Mit Stefan Sieger hatte ich zu dem Zeitpunkt aber auch schon jemanden, der da Bock darauf hatte. Wenn man so jemanden hat, dann muss man ihn auch lassen.

Und warum ist jetzt auch zum 30. Masters als Cheforganisator Schluss?

Es ist eine runde Zahl. Irgendwann muss halt auch mal gut sein. Ich habe beim 27. Masters schon gesagt, dass beim 30. Masters Schluss ist. Das war keine spontane Entscheidung. Und genau wie damals beim Hallensprecher gilt, dass ich mit Stefan Sieger schon jemanden habe, der da Bock darauf hatte.

Was macht das Mastes so besonders?

Die Kleinigkeiten machen das Masters zu einem besonderen Turnier, das bekommen wir vor allem von den Vereinen bestätigt, die zum ersten Mal dabei sind. Angefangen bei der Auslosung und der Halle selber: Schlüsselbänder mit Turnierdaten, Schilder für die Mannschaften, Presseakkreditierungen etc. Hinzu kommt der VIP-Bereich von der Volksbank, die uns hier super unterstützen. Eine Sache hätte ich gerne noch umgesetzt und zwar eine professionellere Anzeige zu haben, die man in der Halle sieht. Aktuell muss man ja die Tribüne verlassen, um sich über den aktuellen Stand zu informieren.

Gibt es Punkte, die nicht so gut funktioniert haben in dieser Zeit?

Manche Vereine sehen den Hallenfußball als nicht attraktiv genug. Die Spieler sehen das meist anders. Der Masters-Termin ist bei einigen Vereinen einfach nicht präsent. Das ist schade, uns ist es offensichtlich in 30 Jahren nicht so gelungen, wie ich mir das gewünscht hätte. Sollten die Mannschaften samstags ausscheiden, stehen ja sieben potenzielle Gegner für sonntags parat, gegen die man ein Testspiel vereinbaren kann.

An welche besonderen Ereignisse erinnern sie sich in der 30-jährigen Geschichte des Masters?

Besonders war die Wassersprungaktion von Wolfgang Niklas, einem ehemaligen Trainer des Dülkener FC, der nach dem 1. Masterssieg des DFC vom Dreimeterbrett im Schwimmbad gesprungen ist. Das war 1995 nach dem 11:6-Finalsieg gegen AnaduloTürkspor Krefeld. Die Dülkener lagen in diesem Spiel bereits mit 1:6 zurück. Dann erinnere ich mich noch an das erste Golden Goal durch Thomas Richter 1998 nach dem 3:2-Erfolg im Finale über den 1. FC Viersen. Von der Turnierleitung aus links hat der den Ball oben rechts in den Winkel gezimmert. Da ging die Halle ab wie Schmitz Katze.

Wie ist die Meinung eigentlich zum Thema Futsal bei Hallenturnieren? Beim Masters wurde u.a. mit einem Futsal gespielt.

Das beim Masters mit einem Futsal gespielt wird, finde ich sehr gut. An dieser Entscheidung war ich selber beteiligt. Die „Bolzerei“ hört dadurch auf und auch die Verletzungen werden dadurch weniger, weil auch das Gerangel an der Bande weniger wird. Das fördert die Techniker und das will man natürlich sehen in der Halle. Das hat man bei Furios Futsal gesehen. Es hat Spaß gemacht, den Spielern zuzugucken. Einige Regeln beim Futsal finde ich gut. Allerdings darf der Hallenfußball in seiner Form nicht aussterben, denn Futsal ist eine andere Sportart.

Wie verfolgt Andreas Debock nach der Verabschiedung als Chef-Organisator zukünftig das Masters?

Ich bin nicht aus der Welt und werde Stefan weiter mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ich werde wahrscheinlich auch im nächsten Jahr für die Zusammensetzung des Turniers verantwortlich sein, einfach aufgrund der vielen Kontakte, die ich in 30 Jahren gesammelt habe.

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