Foto: Heiko van der Velden
Elf Spiele, neun Punkte, Platz 15 – die zweite Mannschaft des SC Union Nettetal steckt mitten im Kampf um den Klassenerhalt in der Bezirksliga. Nach dem 2:2 beim 1. FC Viersen und der jüngsten 2:4-Niederlage gegen den 1. FC Mönchengladbach fällt die Bilanz von Trainer Marco Stenzel nüchtern aus: „Wenn man sich die ganzen Spiele anschaut, muss man ehrlich sagen: Es gab keine Mannschaft, gegen die wir richtig schlecht ausgesehen haben.“
Die Nettetaler starteten mit einem anspruchsvollen Programm in ihre erste Bezirksliga-Saison nach dem Aufstieg. „Wir hatten in den ersten acht Spielen fast nur Gegner, die den Anspruch haben, im oberen Tabellendrittel zu stehen – Brüggen, Meerbusch, Fischeln“, so Stenzel. Trotzdem hielt seine Elf gut dagegen: Siege gegen VfR Fischeln, ein Punktgewinn bei TuRa Brüggen – „das hätte ich vor der Saison sofort unterschrieben“, sagt der Coach. Lediglich gegen den OSV Meerbusch war man chancenlos. „Das war das einzige Spiel, in dem wir wirklich keine Chance hatten. In allen anderen Partien waren wir mindestens ebenbürtig.“
Was die Bilanz aber trübt, sind immer wieder individuelle Fehler, die in dieser Liga konsequent bestraft werden. „In der Kreisliga A konntest du dir mal einen Fehlpass erlauben. Jetzt führt er direkt zum Gegentor“, erklärt Stenzel. So auch zuletzt gegen Mönchengladbach, als Union II eine 2:0-Führung aus der Hand gab und noch 2:4 verlor. „Das sind Momente, in denen wir einfach mal dreckig Fußball spielen müssen“, fordert Stenzel. „Da darf man den Ball eben auch mal kompromisslos klären, statt immer die schönste Lösung zu suchen.“ Seine Mannschaft zeige in vielen Spielen eine gute erste Halbzeit, verliere dann aber den Faden. „Vielleicht ist es noch ein Lernprozess oder manchmal auch jugendliche Leichtsinnigkeit. Wir müssen konsequenter zu Ende spielen.“
Nach den jüngsten Rückschlägen gab es interne Gespräche. „Wir haben mit der Mannschaft zusammengesessen, ruhig analysiert und auch die Spieler in die Verantwortung genommen“, so Stenzel. „Da ist jetzt die Mannschaft gefragt, sich intern nochmal zusammenzuraffen.“ Der Trainer ist zuversichtlich, dass das Team sich fangen wird: „Wir sind in vielen Bereichen auf einem guten Weg. Das Einzige, was uns fehlt, sind die Punkte.“
Am Freitagabend wartet das Auswärtsspiel beim SV Lürrip, der mit nur zwei Punkten Tabellenletzter ist. „Lürrip wird natürlich alles reinwerfen“, weiß Stenzel. „Die sind zu Hause immer kampfstark. Aber wir wissen, wie wichtig dieses Spiel für uns ist. Wir müssen mit der richtigen Mentalität dorthin fahren.“
Erschwert wird die Situation durch einige Ausfälle. Offensivmann Ahmed Sejdijaj ist immer wieder verletzt, Jannik Wittek und Nils Zischewski haben verletzungsbedingt bislang noch kein Spiel bestritten. Zudem verlässt Kelton Silva den Verein – der Mittelfeldspieler zieht nach Eindhoven und kann die weite Strecke künftig nicht mehr pendeln. Mit sofortiger Wirkung nicht mehr zum Kader gehört Lazaros Iliadis. Außerdem hilft mit Archil Ismail ein wichtiger Leistungsträger derzeit in der ersten Mannschaft aus. „Das zeigt, wie eng wir mit der Ersten zusammenarbeiten“, erklärt Stenzel. „Aber für uns bedeutet das natürlich auch, dass ein wichtiger Spieler fehlt.“
Trotz der schwierigen Phase bleibt Stenzel optimistisch: „Wir wussten, dass es als Aufsteiger kein Selbstläufer wird. Aber wir sind im Soll. Es ist nichts passiert, was uns aus der Bahn werfen sollte.“ Der Trainer blickt überlegt nach vorn: „Wenn man die Spiele gegen Viersen und Mönchengladbach anders zu Ende spielt, hast du vier, fünf Punkte mehr – und dann redet keiner von einer Krise.“ Sein Ziel bleibt klar: „Drinbleiben ist absolut machbar. Dafür müssen wir nur unsere Hausaufgaben machen.“
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