Foto: Heiko van der Velden
Ein stimmungsvoller Pokalabend in der Grotenburg bot alles, was das Fußballherz begehrt: knapp 10.000 Zuschauer, Flutlichtatmosphäre, große Emotionen – und einen mutigen KFC Uerdingen, der sich dem Drittligisten MSV Duisburg mit 1:3 geschlagen geben musste. Trotz der Niederlage präsentierten sich die Blau-Roten kämpferisch und auf Augenhöhe, vor allem in der zweiten Halbzeit.
Die Partie begann denkbar ungünstig für den KFC. In der 16. Minute nutzte Joshua Bitter eine Standardsituation zur frühen Führung für den MSV. Nur drei Minuten später erhöhte Christian Viet per Elfmeter auf 0:2 – wieder nach einem Standard. Uerdingen brauchte einen Moment, um sich zu sammeln, kämpfte sich aber zurück ins Spiel. Doch noch vor der Pause folgte ein weiteres Highlight – wenn auch unfreiwillig: Ein Flutlichtausfall in der 37. Minute führte zu einer etwa 20-minütigen Unterbrechung. Die verbleibenden Minuten der ersten Halbzeit wurden anschließend nachgespielt, und just in dieser Phase erzielte Thilo Töpken das 0:3 – erneut nach einem ruhenden Ball.
MSV-Trainer Dietmar Hirsch sprach nach dem Spiel offen über die Bedeutung der Standards und den Spielverlauf: „Das Wichtigste in einem Pokalspiel ist das Weiterkommen – und das war hochverdient. Als Dosenöffner hatten wir wieder zwei Standardsituationen. Nach dem 3:0 haben wir das Ergebnis ein wenig zu viel verwaltet und zu viel Gas rausgenommen. Wir waren dann nicht mehr kompakt genug und hätten uns das etwas einfacher machen können. Uerdingen ist eine gute Oberligamannschaft, die dann auch Räume nutzen kann.“
Trotz des deutlichen Rückstands zeigte der KFC nach der Pause eine beeindruckende Reaktion. Die Mannschaft von Julian Stöhr war aggressiver in den Zweikämpfen, mutiger im Spiel nach vorne und läuferisch stark. In der besten Phase der Partie erspielte sich der KFC mehrere gute Gelegenheiten, doch das Anschlusstor wollte zunächst nicht fallen. Trainer Julian Stöhr fand nach dem Spiel klare Worte: „Der Sieg für den MSV ist auf jeden Fall verdient. Das, was wir uns vorgenommen haben – gerade die Standards besser zu verteidigen – hat nicht geklappt. Da sind die Duisburger eine Wucht. Anschließend haben wir dann aber eine gute Phase. Da bin ich auch der Meinung, dass wir da das Anschlusstor machen müssen. Da hatten wir einige ordentliche Abschlüsse. Kompliment an meine Mannschaft, was sie läuferisch geleistet hat. Die Räume konnten wir in der zweiten Halbzeit nutzen und haben gut mitgespielt.“
In der 85. Minute war es dann Yasin-Cemal Kaya, der mit einem schönen Distanzschuss das 1:3 markierte – der verdiente Lohn für eine engagierte Leistung. In der Schlussphase versuchte der KFC noch einmal alles, kam aber nicht mehr entscheidend vor das Duisburger Tor.
Trotz des Ausscheidens kann die Mannschaft mit erhobenem Haupt aus dem Pokalwettbewerb gehen. Die Leistung gegen einen klassenhöheren Gegner stimmte, besonders im zweiten Durchgang. Der Kampfgeist, die Einstellung und die Unterstützung der Fans auf den Rängen machen Mut für die kommenden Aufgaben in der Oberliga. Der Abend hat gezeigt: Der KFC ist sportlich auf dem richtigen Weg – auch wenn der Traum vom Pokal weiter warten muss.
—–
Folge Amafuma.de auf Facebook >> https://www.facebook.com/amafumade
Folge Amafuma.de auf Instagram mit @amafuma.