Beim TSV Kaldenkirchen dürften den Verantwortlichen für die Frauenmannschaft noch alle die Saison 2017/18 in Erinnerung sein. Nach dem grandiosen Vorsaison, die mit dem Aufstieg in die Niederrheinliga gekrönt wurde, folgte ein schwieriges Jahr.
Mit nur zehn Punkten aus zwölf Spielen und einem Torverhältnis von 23:117 fand sich die Mannschaft am Saisonende auf dem zwölften Tabellenplatz wieder und trat anschließend freiwillig wieder den Gang in die Landesliga an. Marijke Hardt hatte dabei das Amt gegen Ende der Saison übernommen, nachdem sie zuvor bereits Co-Trainerin des Teams war. Unter ihrer Leitung stabilisierten sich die Kaldenkirchenerinnen in der darauffolgenden Spielzeit wieder und wurde am Ende Tabellenachter in der Landesliga.
Mit einigen wenigen Veränderungen ging man dann die die aktuelle Saison, die ja bekanntermaßen in der Vorwoche aufgrund der Corona-Pandemie offiziell abgebrochen wurde. Hier fand das Team sich nach einem spannenden Kopf an Kopf-an-Kopf-Rennen mit Borussia Bocholt II auf dem ersten Tabellenplatz wieder und feierte auch die inoffizielle Meisterschaft. Den erneuten Aufstieg wird der TSV Kaldenkirchen aber nach einer realistischer Analyse aller Aspekte nicht annehmen und stattdessen auch in der Saison 2020/21 wieder in der Landesliga an den Start gehen. Die Entscheidung der Verantwortlichen war dabei gut überlegt und erfolgte auch in enger Abstimmung mit der Mannschaft. Grund für diesen Schritt ist insbesondere der laufende Umbruch im Kader und die Einschätzung der eigenen Stärke, die man nach den Erfahrungen aus der letzten gespielten Niederrheinliga-Saison nicht für konkurrenzfähig einschätzt heißt es.
„Wir konnten uns in der Corona-Pause lange mit dem Thema beschäftigen und somit auch von jeder einzelnen Spielerin ein Meinungsbild einholen. Hiernach sehen die meisten Spielerinnen, trotz des ersten Tabellenrangs in der Landesliga, nicht das Potential um in der Niederrheinliga mit der starken Konkurrenz mithalten zu können. Wir wollen den Mädels beim TSV weiterhin den Spaß am Hobby Fußball vermitteln und sehen hierzu in Bezug auf die realistische Kaderstärke die Landesliga als optimale Plattform“, erklärte TSV-Trainerin Hardt, die auch weiterhin von Nadine Timmermanns als Co-Trainerin in ihrer Arbeit unterstützt wird
Sie sieht sich dabei mit ihrem Team für die kommende Saison keinesfalls als Übermannschaft, die die Liga klar dominieren wird und sich so einfach nur den einfachsten Weg ausgesucht hat. „Eine Übermannschaft waren wir zuletzt nicht und werden es auch in der kommenden Saison nicht sein! Fast alle Duelle – selbst gegen Abstiegskandidaten – waren oft sehr enge Spiele in denen wir niemals einen Gegner „an die Wand“ gespielt haben und am Ende oft nur denkbar knapp unsere Punkte aufgrund des großen Teamwillens gewannen.“, so Hardt weiter.
Mit der Entscheidung geht das Team, auch unter Berücksichtigung einiger Kaderveränderungen, den Weg der Vernunft und nicht den Weg des maximalen Erfolgs, damit man den vielen jungen und talentierten Nachwuchsspielerinnen auch in Zukunft die besten Entwicklungsmöglichkeiten bieten kann. Eine weise Entscheidung, denn es gibt genügend negative Beispiele, wie es anders nicht laufen sollte. Trotzdem möchte das Trainerteam zusammen mit der Mannschaft durch fleißige Trainingsarbeit das bestmögliche herausholen.