Der SSV Grefrath kann sich sportlich in der Bezirksliga nicht beklagen. Mit 28 Punkten belegen die Grefrather den neunten Tabellenplatz und befinden sich somit im gesicherten Mittelfeld der Tabelle. Zum gleichen Zeitpunkt des letzten Jahres vermochte noch keiner daran zu denken.
Der Abstieg in die Kreisliga A war nahe. Der Rückstand zu den Nichtabstiegsrängen schien uneinholbar. Doch die Elf von Trainer Klaus Ernst bewies Moral und kämpfte sich eindrucksvoll zurück. Am Ende sicherte man sich in zwei Relegationsspielen gegen DJK Arminia Lirich 1920 den verdienten Klassenerhalt. Im Sommer stand der Mannschaft dann ein großer Umbruch bevor. Gleich zehn Spieler verließen den Verein, demgegenüber standen elf Neuzugänge. In Michael Funken (TSV Wachtendonk-Wankum) und Christopher Claeren (VfB Uerdingen) spielten nur zwei Spieler in der Saison 2018/19 in der Bezirksliga. Alle anderen Akteuren fanden von B- bzw. A-Ligisten den Weg nach Grefrath, auch wenn hier der eine oder andere schon in der Bezirksliga vorher aktiv war. Dennoch gelang es Grefraths Trainer eine Einheit zu formen. Mit 15 Punkten beendete man die Hinrunde auf dem 13. Tabellenplatz. Auf einem Abstiegsplatz stand das Team dabei nie. „In der Hinrunde hatten wir noch ein paar Probleme und mussten uns erst finden“, sagte der SSV-Coach.
Doch dann platzte endgültig der Knoten. Aus den ersten sechs Rückrundenspiele ließ seine Mannschaft dann 13 Punkte folge, nur das Spiel gegen den Tabellenzweiten SC Teutonia Kleinebroich ging hauchdünn mit 2:3 verloren. In den letzte drei Spielen erzielte die Mannschaft dann sogar jeweils vier Tore. Nun sind die Grefrather aber zum Warten gezwungen. Denn aufgrund der aktuellen Ausbreitung des Coronavirus ruht der Trainings- und Spielbetrieb bis mindestens 19. April 2020. Wie es danach weitergeht ist noch völlig offen. „Es wäre natürlich das fairste für alle, wenn wir die Saison alle normal zu Ende spielen könnten. Aber das haben wir nicht zu entscheiden und können wir auch nicht. Sollte die Saison vorzeitig abgebrochen werden, müssten wir das akzeptieren. Das wichtigste ist allerdings, das alles gesund bleiben und sich das Virus nicht weiter ausbreitet“, sagte Ernst.
Für ihn wären es dann die letzten Spiele mit der Mannschaft, bevor er am Saisonende dann sein Traineramt an Heinz Vossen übergibt. Einen Wunsch hat er nach seiner Zeit in Grefrath noch an die Mannschaft: „Ich hoffe, dass das Team (und der Betreuerstab) so zusammenbleibt und mein Freund Jürgen Claßen (Sportlicher Leiter SSV) wenig Arbeit mit der Zusammenstellung des Kaders hat. Das wäre wirklich toll. Hier kommen 90 % direkt aus Grefrath oder der näheren Umgebung und das passt einfach.“