Bezirksliga: „Der Verstand hat das Herz überstimmt“

Foto: Heiko van der Velden

Nach zwei Jahren ist Schluss. Marc Trostel ist seit Sonntag nicht länger Trainer des SC Waldniel. Die einvernehmliche Trennung fiel beiden Seiten äußerst schwer. Erst im Februar verlängerte der 47-Jährige seinen Vertrag beim Bezirksligisten. „Das es dann doch anders kommt, war damals überhaupt nicht abzusehen. Das hat der Verein noch wir uns gewünscht. Das macht es dann noch einmal doppelt schwer“, erklärt Trostel. Am Ende gab es nicht den einen Grund, sondern es führten viele kleinere Dinge zum gemeinsamen Entschluss.

„Es war und ist nach wie vor schwierig zu wissen, man lässt da jetzt eine Truppe zurück, die man zwei Jahre begleitet hat und es auch gewachsene Verbindungen gibt. Das macht die Situation emotional. Letztendlich war es eine Verstandsentscheidung. Der Verstand hat das Herz überstimmt. Ich weiß, dass es definitiv die richtige Entscheidung war, auch wenn sie schwer gefallen ist“, erklärt Trostel.

„Grundsätzlich ist es eine Gemengelage aus vielen verschiedenen Faktoren. Das hat dann in der Konstellation dazu geführt, dass wir gesagt haben, das macht in der neuen Saison keinen Sinn. Ein Faktor ist aber definitiv, wie die Mannschaft sportlich in der kommenden Saison aussehen soll. Dort hatten wir ähnliche Ideen und waren auch schon auf dem Weg diese umzusetzen. Am Ende hat das aber nicht funktioniert. Das war aber nicht der entscheidende Punkt. Gerade in den letzten zwei Monaten hat sich eine Dynamik in vielen Dingen entwickelt, die einfach nicht gut war und mich emotional belastet haben“, begründet der scheidende Trainer den gemeinsamen Entschluss. Gemeint sind damit u.a. die negativen Erlebnisse, die Trostel dann auch mit in den Alltag genommen hat. In den letzten vier Saisonspielen gingen die Waldnieler jeweils als Verlierer vom Platz. Beim TuS Wickrath setzte es gar eine 1:10-Klatsche. Hinzu kam die Tatsache, das man während der kompletten Saison aufgrund von Langzeitausfällen und diversen Verletzungen mit Personalproblemen zu kämpfen hatte. Insgesamt wurden 39 Spieler in 34 Spielen in der Bezirksliga eingesetzt.

„Wir sind absolut einvernehmlich auseinandergegangen. Unser Dank gilt Marc und Norman für die letzten zwei Jahre. Beide sind sehr gute Trainer. Wir hatten eine schwere Saison, die sehr kräftezehrend für alle Beteiligten war. Aufgrund von vielen Verletzten war es schwierig immer eine schlagkräftige Truppe auf dem Platz zu bringen. Wir konnten nie mit einer eingespielten Mannschaft spielen. Demzufolge waren die Ergebnisse auch nicht mehr so da. Der Grund der Trennung ist nach hinten heraus eine Übereinkunft über die Zusammensetzung des Kaders, Spielermaterial und die sportliche Ausrichtung wie es weitergehen soll. Das hat dann einfach nicht mehr ganz zusammengepasst. Es waren dann verschiedenen Gedankenspiele, die sich aufgetan haben. Das Zusammenspiel, aus all diesen Gründen, hat dann zur Trennung geführt. Die Verlängerung im Februar war absolut aus voller Überzeugung und mit dem Wunsch das auch länger zu machen, weil wir nach wie vor sehr viel von beiden halten. Die Mannschaft war von der Trainingsarbeit sehr überzeugt“, sagt Abteilungsleiter Manfred Finke, der sich nun auf Trainersuche befindet. Für ihn ändert sich durch die Trennung nicht die Qualität der beiden Trainer und auch nicht die positive Wertschätzung, die Waldniel beiden gegenüber bringt. Bis nun ein Nachfolger auf dem Trainerposten gefunden ist, werden Finke und Sebastian Kellers (stellvertretender Vorsitzender) die organisatorische Planung übernehmen wie beispielsweise Vorbereitungsspiele vereinbaren. „Wir sind felsenfest davon überzeugt, dass wir zu Beginn der Vorbereitung einen guten Trainer an der Seitenlinie stehen haben“, erklärt Finke.

„Es ist natürlich sehr schade, weil wir uns menschlich zu jeder Zeit extrem wohlgefühlt haben. In Waldniel geht es sehr familiär zu. Die Menschen in Verantwortung sind dort offen, transparent und ehrlich. Es ist dann schwer solchen Menschen zu sagen, dass es nicht mehr geht. Der Verstand hat nein gesagt, das Herz aber mach weiter, weil vieles zwischenmenschlich auch gepasst hat. Die Jungs dann zurückzulassen tut weh. Ich wünsche allen in Waldniel weiter viel Erfolg. Ich hoffe und davon bin ich auch überzeugt, wenn gerade auch die verletzten Spieler zurückkommen und nachhaltig auf dem Platz stehen, kann die Mannschaft eine viel bessere Runde spielen als in dieser Saison“, so Trostel abschließend.

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