SGS reist zum Spiel der Gegensätze nach München

Sollte jemand die Frage stellen, welcher mögliche Erfolg am Saisonende der höher zu bewertende ist, muss man sicherlich aus zwei völlig unterschiedlichen Blickwinkeln darauf schauen.

Während die SGS Essen gestern wie gewohnt unter weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit trainierte, gönnte sich der amtierende Deutsche Meister einen Galaabend: Vor rund 13.000 Zuschauern, darunter die Bayerngranden Oliver Kahn und Herbert Hainer sowie Männercheftrainer Julian Nagelsmann, unterlagen die Münchnerinnen dem französischen Spitzenteam Paris St. Germain mit 1:2, zeigten aber eine Leistung, die auf ein Weiterkommen in der UWCL UEFA Womens Champions League nach dem Rückspiel in der Stadt der Liebe hoffen lässt.

Das Team von Trainer Jens Scheuer bewies dabei Tugenden, die wir 1:1 auf das Spiel unserer Mannschaft am Sonntag ab 16 Uhr auf dem Bayerncampus an den Tag legen müssen: Teamgeist, couragiertes Auftreten, Willensstärke und höchste Motivation. Unser nächster Gegner hat es gestern Abend vorgemacht: Weiter, immer weiter. Während die Gäste aus Paris äußerst effektiv ihre beiden Tore erzielten, ließen sich die Münchnerinnen davon von ihrem Ziel nicht abbringen und rannten immer wieder an – und belohnten sich in der 84. Minute mit dem ersten Tor, das jemals eine Spielerin in einer Frauenfussball-Bundesligamannschaft in der Allianz Arena erzielte. Klara Brühl hält mit ihrem erfolgreichen Freistoß Bayerns Traum vom Halbfinale aufrecht und zeigt uns gleichzeitig, wie wir als Underdog beim Meister auftreten müssen.

Treffen mit den Ehemaligen

Unser Trainer Markus Högner redet erst gar nicht um den heißen Brei: „Gegen Bremen waren wir schlecht. In München müssen wir uns ganz anders präsentieren. Ähnlich wie gegen Frankfurt oder wie wir es sonst gemacht haben z.B. gegen Hoffenheim.“ In dem Zusammenhang erinnert er an das Hinspiel gegen die Bayern: „Da haben wir auch gut gemacht und nur 1:2 verloren. An dieser Leistung müssen wir anknüpfen.“

Das Spiel in München wird auch ein Wiedersehen mit ehemaligen Essenerinnen sein, allen voran natürlich Lea Schüller, die in der Bayernmetropole seit ihrem Wechsel zur Saison 2020/2021 noch einmal so richtig durchgestartet ist und weder aus dem Team der „Roten“ noch aus der Nationalmannschaft aktuell wegzudenken ist. „Wir dürfen aber auch nicht Linda Dallmann oder Marina Hegering vergessen. Die gehören mit Lea alle drei in die Kategorie „Oberstes Regal“. Da müssen wir uns schon ganz schön strecken, wenn wir das erreichen wollen“, so Markus Högner im Vorgespräch: „Aber auch wenn die Bayern gut drauf sind, auch wenn sie der absolute Favorit sind, fahren wir dahin, um zu punkten. Denn erst einmal beginnt jedes Spiel bei 0:0. Und mit einem guten Defensivverhalten und einer geschlossenen Kompaktheit könnten wir an einem sehr guten Tag auch den amtierenden Deutschen Meister überraschen.“

Das Spiel in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga wird am Sonntag um 16 Uhr angepfiffen; Magenta Sport überträgt live.

Quelle: SGS-Bericht

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