Die doch kurze Winterpause neigt sich dem Ende zu. Gerade einmal drei Wochen hatten die Kreisligamannschaften Zeit, sich auf die Rückrunde vorzubereiten. Für alle positiv: die Wetterbedingungen. Ob es am Klimawandel liegt oder nicht, aber dieses Jahr fielen bis dato keine Trainingszeiten und/oder Trainingsspiele dem kalten Wetter zum Opfer. Dass ein Wintereinbruch im Februar noch folgen kann, ist unbestritten, aber bis jetzt dürften alle Mannschaften mit den Bedingungen zufrieden sein.
Das ist neu
Auch wenn die Pause kurz war, gab es doch wieder einige Veränderungen in den Teams der Kreisliga A. Ganz vorne sei hier der FC Kosova zu benennen, der neben einem neuen Trainerduo gleich eine Handvoll neuer Spieler präsentierte. Unserem Ex-Trainer Ibo Cöl ist in Zusammenarbeit mit Sascha Berdicchia (zuletzt Rhenania Hochdahl) bei seiner neuen Aufgabe viel Glück zu wünschen. Auch sonst haben einige Mannschaften Veränderungen aufzuweisen, auch der SCU.
In der Winterpause haben den SCU mit Tim Schubert und Abderazzag Emhamed zwei Spieler verlassen. Neu im Team konnten vier Spieler begrüßt werden. Mit Linus Burgwinkel (vereinslos, zuletzt Spfr. Gerresheim) und Chris Ribjitzki (vereinslos, zuletzt FC Herdecke-Ende) kommt frisches Blut für die Offensive. Gerade Ribjitzki dürfte auf Anhieb eine Verstärkung darstellen, schoss er doch in den letzten drei Jahren für seinen alten Verein etliche Tore. Im Mittelfeld erweitern die jungen Brüder Ali und Kutaiba Kassar (beide SF Baumberg II) die Möglichkeiten. Beide konnten sich schon in der Bezirksliga beweisen, sich aber nicht vollends in Baumberg durchsetzen. Inwieweit diese Neuzugänge einschlagen, wird die Rückrunde zeigen. Zumindest wurde der Kader in der Breite verstärkt und es ergeben sich mehr Alternativen als in der Hinrunde.
Die Vorbereitung
Große Erkenntnisse konnte man in der Vorbereitung nicht gewinnen, dafür waren die drei Wochen zu kurz. Im Unterbacher Lage wurde intensiv gearbeitet, steht doch gleich zu Beginn der Auftritt beim Klassenprimus SV Hösel an. Die Vorbereitungsspiele lassen auch keine großen Rückschlüsse zu. Der Oberligist Sportfreunde Baumberg war wenig überraschend eine Nummer zu groß (Entstand 1:9). Gegen den B-Ligisten TSV Gruiten gab es einen 3:2 Erfolg, der deutlicher hätte ausfallen können. Insgesamt fehlten bei diesem Test zu viele Spieler und es wurde ordentlich rotiert, als dass man dieses Spiel nicht mehr als eine Trainingseinheit beurteilen kann. Der letzte Härtetest gegen Schwarz-Weiß 06 (Landesliga) ging trotz ordentlicher Leistung mit 0:6 verloren.
Der Ausblick
Was kann man in der Rückrunde erwarten? Der SCU ist mit 38 Punkten auf Platz 3 der Tabelle, drei Punkte hinter Spitzenreiter Hösel. Zweiter ist der immer wieder unterschätzte TSV Urdenbach, der zwei Punkte Vorsprung vor dem SCU hat. Als Vierter grüßt die spielstarke Mannschaft von Tusa 06 mit 36 Punkten, so dass die ersten vier Mannschaften lediglich 5 Punkte trennen. Diese vier Mannschaften werden wahrscheinlich bis zum Ende oben mitspielen. Ob DSV 04 (31 Punkte), Polizei SV (30 Punkte) oder die Sportfreunde Gerresheim (30 Punkte) noch einmal in das Rennen eingreifen können, bleibt abzuwarten.
Schadlos konnte sich in der Hinrunde keiner der vier Erstplatzierten halten. Hösel gewann häufig deutlich und hat den besten Sturm (68 Tore) sowie das beste Torverhältnis, musste aber auch schon zwei Niederlagen und zwei Unentschieden hinnehmen. Urdenbach verlor nur einmal, spielte aber vier Mal Unentschieden. Dafür stellt man die beste Abwehr (17 Gegentreffer). Diese Mannschaft überzeugt durch einen klaren Plan und mannschaftliche Geschlossenheit. Der SCU kassierte wie Tusa auch drei Niederlagen, hat aber ein Unentschieden weniger (2) als Tusa 06. Bis auf Hösel (+50) haben alle drei weiteren Teams ein nahezu identisches Torverhältnis – ein kleiner Vorteil für Hösel.
Also was ist drin für den SCU? Zunächst einmal ist die Antwort einfach: So ziemlich alles. Man kämpft mit den anderen Teams um die Tabellenführung. Ohne es zu sehr erhöhen zu wollen, ist allen Beteiligten klar, dass dem Auftaktspiel gegen Hösel eine gewisse Bedeutung zukommt. Bei einem Sieg ist man punktgleich, bei einer Niederlage hat man 6 Punkte Rückstand – in der Tat ist es ein so gern zitiertes „6-Punkte-Spiel“. Dass selbst bei einer Niederlage keine Vorentscheidung gefallen ist, dürfte aber auch allen klar sein. Die Saison ist lang und – wie oben beschrieben – kam keine Mannschaft ohne Ausrutscher durch.
Für den SCU gilt es sich vollkommen auf die Aufgabe zu fokussieren. Die letzte Saison hat gezeigt, dass eine Schwächephase zu Beginn der Rückrunde schon das Ende aller Träume bedeuten kann. Die Mannschaft muss von Beginn an hellwach sein und mannschaftlich geschlossen die Rückrunde angehen. Ob es dann am Ende zu dem großen Wurf reicht, wird man sehen. Ein Selbstläufer wird es allemal nicht.
Quelle: SC Unterbach