Es ist „Lockdown light“ in Deutschland und für uns bietet sich die Gelegenheit, einmal einen Blick auf die ersten 8 Spiele des SC Unterbach in der Bezirksliga zu werfen. Nach der Sommervorbereitung war es schwer, eine Prognose für die Saison abzugeben. Der Aufsteiger aus Unterbach hatte immer wieder gute Auftritte, die aber selten über 90 Minuten gezeigt worden sind. Die Leistungen schwankten ein wenig. Von außen betrachtet war die Qualität der Mannschaft zu sehen, aber würde diese auch auf konstant hohem Niveau, wie es in der Bezirksliga nun mal gefragt ist, abgerufen werden können?
Die ersten Spieltage haben eine entsprechende Antwort gegeben und die Antwort kann nur mit einem deutlichen „Ja“ beantwortet werden. Der SCU sammelte in den ersten 8 Spielen stattliche 16 Punkte und steht aktuell auf Tabellenplatz 3. Am ersten Spieltag startete man mit einem famosen 6:3 gegen Monheim. Die Niederlage in Berghausen eine Woche später akzeptierte man schweren Herzens, da mit ein wenig Glück mehr möglich gewesen ist. Aber auch in diesem Spiel gegen einen etablierten Bezirksligisten zeigten die Unterbacher eine ansprechende Leistung, was Lust und Hoffnung auf mehr machte. Die Hoffnung wurde im Spiel gegen DV Solingen bestätigt, als man gegen einen der Topfavoriten einen Punkt sicherte, sogar die Möglichkeit auf drei hatte. In den nächsten fünf Spielen gab es vier Siege und eine Niederlage. Diese Niederlage gegen Britannia Solingen war vollkommen überflüssig, zeigte aber auch, dass bei nicht 100%er Einstellung und einer mangelnden Chancenverwertung auch ein vermeintlich schwächerer Gegner zum Stolperstein werden kann. Das man es ganz anders kann, zeigte der SCU im Spiel gegen TSV Solingen, ein weiteres Top Team der Liga, in dem man am Ende mit 1:0 die Oberhand behielt. Vielleicht war es bis dato die reifste Leistung der Unterbacher in der Bezirksliga. Defensiv über weite Strecken sehr stabil, spielerisch gut und nach vorne variantenreich. In der Form ist man für jeden Gegner in der Liga ein mehr als ernstzunehmender Gegner.
Nehmen wir uns die Zeit und werfen einen kurzen Blick auf das Personal. Die Qualität im Kader hat in der Sommerpause zugenommen. Mit Hamza Malek kam ein spielstarker 6er dazu, der regelmäßig zum Einsatz kommt. Lorenzo Colazzo und Faouzi El Makadmi sind mehr als starke Alternativen auf den Außenbahnen. Erfreulich zudem, dass die jungen Spieler wie Ali und Kuti Kassar oder auch Bilal Aoutmann deutliche Schritte nach vorne gemacht haben und sich als adäquate Alternativen anbieten. Dies hat zur Folge, dass das Trainerduo Del Polito/Marquez an den Wochenenden oft die Qual der Wahl hat. Aber, so wie man die beiden kennt, sind sie eher froh, dass man derart viele Möglichkeiten hat, um immer auf den jeweiligen Gegner oder Spielsituationen flexibel reagieren zu können.
Das größte Manko der Mannschaft ist und bleibt die Chancenverwertung. Der SCU war in jedem Spiel in der Lage, sich hochkarätige Chancen zu erarbeiten – mal mehr, mal weniger. Leider hat man in der Summe davon zu wenige genutzt, sonst hätte es jetzt schon eine noch bessere Punkteausbeute gegeben. 19 geschossene Tore sind natürlich ordentlich, aber es war doch mehr möglich. Hier gilt es dran zu arbeiten, denn es versteht sich von selbst, dass die Erfolgsaussichten für den SCU mit mehr eigenen Toren eindeutig noch höher sind. Andererseits ist es an dieser Stelle Jammern auf hohem Niveau, wenn man in der Tabelle auf Platz 3 rangiert und beklagen möchte, dass noch mehr möglich gewesen ist.
Das Fazit nach 8 Spieltagen kann also nur lauten, dass der SCU in der Bezirksliga angekommen ist. Das Ziel Klassenerhalt sollte in dieser Form mehr als realistisch sein. Es wird sich zeigen, ob und wann es in der Liga weitergeht. Dann wird sich auch zeigen, ob der SCU weiterhin so stabil ist und seinen Zuschauern weitere, tolle Auftritte präsentieren kann.
Quelle: SC Unterbach