Es war schon ein ganz besonderer Charme, den die samstägliche Partie zwischen Alemannia Aachen und Preußen Münster auf dem Tivoli verströmte. So manch einer, zugegebener Maßen älteren Semesters, dürfte sich in seine Jugendtage zurückversetzt gefühlt haben. Denn anno dazumal fand diese Partie nicht in der Viertklassigkeit, sondern in der Belle Etage des deutschen Fußballs statt und zog Zuschauer in ihren Bann.
Beide Mannschaften machten von Beginn an klar, dass sie diesen besonderen Charakter dieser Partie verinnerlicht haben und führten die Partie dementsprechend beherzt. Dabei erwischten die Gäste aus Münster den besseren Start und konnten nach anfänglichen Chancen der Alemannen, schnell die Oberhand im Spiel gewinnen. Folgerichtig konnten sie ihre spielerische Überlegenheit zügig in etwas Zählbares umwandeln Thorben-Johannes Deters schoss in der 19. Minuten für seine Farben ein und versetzte die mitgereisten Fans aus Münster in Ekstase. In der Folge versuchten die Alemannen das Spiel wieder auszugleichen, erarbeiteten sich gute Chancen, nur leider waren diese wenig zielführend oder einfach schlecht zu Ende gespielt, sodass sie nicht ausgleichen konnten. Zu allem Überfluss, aus Sicht der Aachener, bewahrheitete sich dann die alte Fußballerweisheit „Wenn du sie vorne nicht machst, bekommst du sie hinten rein“. Der Ex-FC Bayern Spieler Geriet Wegkamp nutze in der 42. Minute eine Unachtsamkeit in der Aachener Hintermannschaft und konnte noch vor der Pause einen zwei Tore Vorsprung für die Münsteraner herstellen.
Oft wird bei Treffern kurz vor bzw. nach der Pause von einem „psychologisch (Un-) günstigen Zeitpunkt“ eben jener schien den Aachenern auch nach der Pause noch zu schaffen zu machen. Denn in Hälfte zwei dauerte es lange bis sie wieder halbwegs ins Spiel fanden- dass sie in dieser Zeit nicht weiter in Rückstand war, allein der Tatsache geschuldet, dass Keeper Joshua Mroß einen sicheren Rückhalt bot und, dass den Münsteranern die Zielstrebigkeit im Abschluss fehlte. Das die gezeigte Leistung der Alemannen in Hälfte zwei nur wenig berauschend war, war auch am Verhalten der Fans abzulesen, hatten sie in der ersten Hälfte noch lautstark unterstützt, waren sie nun still und stimmten nur selten Gesänge oder Sprechchöre zur Unterstützung ihrer Mannschaft an. Letztlich schafften es aber weder die Alemannen, noch die Preußen in Hälfte zwei noch etwas am Stand auf der Anzeigetafel zu ändern, so blieb es beim leistungsgerechten 2:0 für Preußen Münster.
Während die Münsteraner Kontakt zum Spitzenreiter Rot-Weiß Essen halten und nun punktgleich auf Platz 2 hinter selbigen Lauern, schlittern die Aachener immer tiefer in die Krise, haben sie doch nur 13 Punkte aus bisher 19 Spielen geholt.
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