Bitburger-Pokalfinale 2025 – Rekordsieger Viktoria Köln schlägt Alemannia Aachen 3:2

Viktoria Köln gewinnt zum insgesamt zehnten Mal den Bitburger-Pokal nach einem 2:3-Erfolg gegen Titelverteidiger Alemannia Aachen. Foto: FVM/Esteban Sierra

Trocken war Olaf Janßen am frühen Samstagabend sowieso nicht mehr. Dafür hatte der Regen über dem Kölner Sportpark-Höhenberg gesorgt. Um 18.30 Uhr trieften aber auch die Jeans nur so vor Nässe. Auf dem Weg zu den jubelnden Fans folgte der Coach des Drittligisten Viktoria Köln dem Vorbild seiner Spieler und schlitterte die letzten Meter mit Anlauf auf den Knien über den Rasen. Seine Elf hatte dem 58-Jährigen mit dem 3:2 (1:2)-Erfolg im Finale des Bitburger-Pokals gegen den Ligarivalen Alemannia Aachen den perfekten Abschied bereitet. Die Fans feierten Janßen mit Sprechchören. Und der Kölner Trainer, der künftig den Regionalligisten SV Sandhausen coachen wird, dankte es ihnen mit zu einem Herzen geformten Händen. 

Komplimente gab es auch vom Aachener Coach Heiner Backhaus: „Respekt für diese Saison. Ich schätze Deine Arbeit sehr und wünsche Dir im neuen Lebensanschnitt alles Gute“, erklärte er an den Kollegen gewandt. Backhaus lobte auch das umsichtige Unparteiischen-Gespann um Schiedsrichter Luca Marx, die beiden Assistenten Tarik Damar und Jens Grage sowie den Vierten Offiziellen Sven Landgraf für eine starke Leistung und er unterstrich „den tollen Rahmen hier“. Da konnte Markus Müller nur zustimmen. „Dieses Spiel war beste Werbung für den Wettbewerb“, fand der Vorsitzender des Verbandsspielausschusses. „Es wurde Topfußball gespielt und beachtenswert ist auch, welche Entwicklung der Finaltag der Amateure in den zehn Jahren seit seinem Bestehen genommen hat.“ 

Olaf Janßen geht mit Titel Nummer fünf 

Olaf Janßen ist ein Teil dieser Geschichte am Mittelrhein. Fünfmal hat der 58-Jährige den Drittligisten und insgesamt zehnmaligen Cup-Gewinner Viktoria Köln zum Titelgewinn geführt. Der Sieg gegen Aachen war nun sein Schlussakkord in Köln. „Ich bin total glücklich und froh“, sagt der langjährige Profi, der seinen Abschied bereits vor einigen Wochen bekannt gegeben und im bisherigen Co-Trainer Marian Wilhelm seinen Nachfolger finden wird. Er sei extrem stolz und dankbar für die Jahre bei der Viktoria. „Das war eine besondere Reise, viel mehr als normaler Trainerjob“, so Janßen, der seiner Elf ein sehr gutes Zeugnis ausstellte, weil diese dieses Spiel nach dem Rückstand herumgerissen habe. Das sah FVM-Präsidenten Christos Katzidis nicht anders: „Gratulation an beide Mannschaften für ein tolles Fußballspiel, das mit Viktoria Köln einen verdienten Sieger gefunden hat. Ich hoffe, dass beide Vereine in der kommenden Saison sehr erfolgreich spielen werden.“ 

Begonnen hatte die Begegnung noch zerfahren, ohne große Chancen. Nach 21 Minuten setzte Aachens Niklas Castelle dann aber ein erstes Highlight mit einem schönen Antritt und noch besseren Zuspiel auf den ebenfalls gestarteten Bentley Baxter Bahn, der cool per Flachschuss ins lange Eck vollendete. Die perfekte- und schnelle – Antwort fand Lex Tyger Lobinger, der nur sechs Minuten später aus kurzer Distanz für Köln ausglich. Die Vorlage war von Florian Engelharst gekommen. Jetzt waren alle wach. Die Partie wurde munterer. Die Alemannia kam zu zwei Abschlüssen aus der Distanz. Präzise waren diese aber nicht. Knapper machte es Lukas Scepanik, der nach 37 Minuten den Viktoria-Keeper zu einer Flugeinlage zwang.  

Aachen drängte nun auf den erneute Führungstreffer. Und der sollte fallen: Castelle setzte sich beherzt durch, zog in Richtung Strafraum, wo er Bahn mit einem Zuspiel fand. Letzterer legte quer auf Gianluca Gaudino. Der Sohn des ehemaligen Nationalspieler Mauricio Gaudino ließ sich nicht zweimal bitten und schoss den Ball beherzt in den rechten Winkel (41.).  

Den Kölnern fehlte es an Bewegung, Ideen und Leichtigkeit. So blieb dieses Mal die schnelle Antwort aus, ehe es in die Kabinen ging. Heraus kamen beide Teams unverändert. Jedenfalls personell. Denn die Viktoria drehte nun auf und wurde schnell belohnt, als Sidny Lopes Cabral einen Freistoß aus rund 19 Metern Tordistanz mit dem linken Fuß zum 2:2 in den rechten Winkel schlenzte (51.). Der Treffer tat den Kölnern sichtlich gut. In den Aktionen waren nun mehr Tempo und Überzeugung. So stellten Viktoria-Toptalent Said El Mala und seine Mitspieler in der Offensive die Aachener Verteidiger zusehends vor Probleme. 

Jonah Sticker entscheidet die Begegnung 

Das 3:2 lag in der Luft und in der 82. Minute auch Jonah Sticker, der nach einer Flanke von Lopes Cabral von der rechten Seite zum Sprung ansetzte, sich ganz lang machte und den Ball mit dem Kopf im linken Eck zur Führung der Viktoria versenkte. Aachens Coach Heiner Backhaus reagierte, brachte erst Charlison Benshop und kurz darauf auch Anton Heinz. Letzterer hatte im Verlauf des Bitburger-Pokals bereits dreimal getroffen hatte. Bei allem Willen fehlte es den Aachenern nun aber an der Kraft zurückzuschlagen. In der 90. Minuten kamen der eingewechselte Donny Bogicevic und El Mala sogar zu einer Doppelchance auf das 4:2 und Sekunden später verfehlte ein Distanzschuss El Mals nur knapp das Alemannia-Tor. Kurz darauf war Schluss und Viktoria Köln Sieger im Bitburger-Pokal 2025 und damit auch Teilnehmer an der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals der kommenden Spielzeit. 

Den Kampf um die Torjägerkanone entschied Viktoria-Stürmer Serhat Semih Güler für sich. Zwar glückte dem 27-jährigen Angreifer nach seiner späten Einwechslung kein Tor mehr, doch er hatte bereits in den Runden zuvor fünf Treffer im Cup erzielt. Der letzte ernsthafte Rivale, Aachens Anton Heinz, kam auch erst spät aufs Feld, blieb ohne Torchance und damit bei drei Treffern im Bitburger-Pokal.  

Aachens Coach Backhaus, im vergangenen Jahr noch Cup-Sieger, verließ den Sportpark Höhenberg zwar traurig, aber nicht zerknirscht. „Wir können stolz auf unsere Leistung sein. Solange die Kräfte getragen haben, haben wir super gespielt“, erklärte der 43-Jährige mit Blick auf einige Ausfälle. So hatte etwa Kapitän Mika Hanraths kurzfristig erkrankt passen müssen. Am Ende habe die Viktoria dann „pure Qualität“ offenbart.  

Frauen bestreiten Finale im Troisdorfer Aggerstadion 

Das Finale im FVM-Pokal der Frauen steigt am Donnerstag, 29. Mai, 14 Uhr, im Troisdorfer Aggerstadion (Taubengasse 203). Dort treffen die beiden Regionalligisten DJK Südwest Köln und S.C. Fortuna Köln aufeinander. 

TSV Alemannia Aachen: Bördner, Meyer, Scepanik (65. Strujic), Bahn, El-Faouzi, Heister, Yarbrough, Wiebe, Amougou Nkoa, Castelle (83. Benshop), Gaudino (85. Heinz). 

Viktoria Köln: Dos Santos Haesler, Dietz, Lopes Cabral, Lobinger, Lofolomo, Greger, Engelhardt (70. Bogicevic), Eisenhuth (87. Keita), El Mala (90.+4 Güler), Sticker, May (70. Handle). 

Tore: 1:0 Bahn (21.), 1:1 Lobinger (27.), 2:1 Gaudino (41.), 2:2 Lopes Cabral (51.), 2:3 Sticker (82.). Zuschauer: 7440. 

Quelle: Pressemitteilung FVM

—–

Folge Amafuma.de auf Facebook >> https://www.facebook.com/amafumade

Folge Amafuma.de auf Instagram mit @amafuma.de

Themen die dich auch interessieren können

Teamshooting ab 109€

Wir fotografieren euere Mannschaft und machen von jedem Spieler ein Einzelfoto in gewünschter Position. Der Hintergrund kann dabei individuell ausgewählt werden.