Wo andere aufgeben, startet Johannes Hamacher durch!

Foto: Heiko van der Velden

Zwei Verletzungen, eine schwere Erkrankung und unzählige Stunden in der Reha – wer die letzten Jahre von Johannes Hamacher verfolgt hat, weiß, dass sein Weg alles andere als einfach war. Der 27-jährige Offensivspieler hat in kurzer Zeit mehr Rückschläge erlebt als mancher in einer ganzen Karriere. Doch heute trägt er die Kapitänsbinde des Landesligisten VSF Amern – und ist sportlich wie mental wieder ganz oben angekommen.

„Ich musste die letzten Jahre den einen oder anderen Rückschlag gesundheitlich verkraften“, sagt Hamacher rückblickend. Angefangen hatte alles mit einem Kreuzbandriss im Spiel gegen den 1. FC Mönchengladbach. „Das war im November vor drei Jahren – da hat alles seinen Lauf genommen“, erinnert er sich. Nach neun Monaten kämpfte er sich zurück, absolvierte eine starke Saison, ehe ihn eine schwere Erkrankung mit Krankenhausaufenthalt erneut ausbremste. Kaum genesen, folgte die nächste bittere Nachricht: eine Verletzung im privaten Umfeld, bei der er sich am anderen Knie eine schwere Verletzung zuzog.

„Das war einen ganz normaler Unfall, wie er jedem passieren kann. Erst das linke, dann das rechte Kreuzband – und beide Male ohne Operation“, erzählt Hamacher. Zweimal Glück im Unglück, aber auch zweimal ein langer Weg zurück. „Ich bin ehrgeizig und diszipliniert – wenn ich mir etwas vornehme, ziehe ich das durch“, sagt er. Aufgeben kam für ihn nie infrage. Fußball sei für ihn mehr als ein Hobby: „Das ist Kabine, Gemeinschaft, Emotion – einfach ein Stück Leben.“

Seit diesem Sommer steht Hamacher wieder regelmäßig auf dem Platz – und wie: neun Spiele, drei Tore, dazu eine sichtbare Führungsrolle im Team. Der Offensivspieler, der inzwischen sein neuntes Jahr bei den VSF Amern erlebt, ist wieder einer der prägenden Akteure. Seine Formkurve zeigt nach oben, sein Spiel ist dynamischer, selbstbewusster – und von einer Ruhe geprägt, die nur jemand ausstrahlt, der weiß, was es heißt, zurückzukommen.

Hamacher ist seit dieser Saison neuer Kapitän des VSF Amern – und tritt damit in die großen Fußstapfen von Vereinsikone Dominik Kleinen, der über Jahre die Binde trug und das Gesicht der Mannschaft war. „Dominik war immer ein herausragender Kapitän. Ich war froh, ihn als Anführer zu haben – und ich habe ihm das Amt mit großem Respekt abgenommen“, sagt Hamacher. „Das sind große Fußstapfen. Aber ich will gar nicht versuchen, es genauso zu machen wie er. Ich bin ein anderer Typ.“

Während Kleinen vor allem durch seine ruhige, sachliche Art führte, ist Hamacher ein emotionaler, kommunikativer Kapitän – einer, der auf dem Platz laut wird, anfeuert, aber auch zuhört. „Die Jungs wissen, dass sie mit allem zu mir kommen können. Nicht alles, was in der Kabine besprochen wird, landet beim Trainer. Vertrauen ist wichtig“, betont er.

Hamacher stammt ursprünglich aus der Region – seine ersten fußballerischen Schritte machte er schon als Bambini bei den VSF Amern. Über Stationen beim SC Waldniel, dem 1. FC Mönchengladbach, 1. FC Viersen und der DJK Fortuna Dilkrath fand er schließlich 2016 dauerhaft den Weg zurück nach Amern. Ein Wechsel, den er bis heute als „eine der besten Entscheidungen“ bezeichnet. „Amern ist einfach besonders“, sagt er. „Hier trifft man tolle Menschen, ehrliche Typen – Spieler, Trainer, Verantwortliche und das gesamte Umfeld, was Amern zudem macht, was es ist. Hier bleibt man ruhig, auch wenn’s mal nicht läuft.“

Das spürt man auch auf dem Platz: Das Team wirkt gefestigt, die Stimmung positiv. Hamacher lebt vor, was er selbst erfahren hat – Zusammenhalt, Vertrauen, Beharrlichkeit. „Wir haben eine richtig gute Truppe. Und wenn man hier spielt, merkt man schnell, warum so viele bleiben. Bei Amern geht’s nie nur um Fußball, sondern immer auch um die Menschen.“

Heute ist Johannes Hamacher sportlich fast wieder da, wo er vor seinen Verletzungen war. „Ich bin noch nicht bei hundert Prozent, aber es wird mit jedem Spiel besser“, sagt er mit einem Lächeln. Nach allem, was er erlebt hat, klingt das fast bescheiden. Doch es zeigt, wie bodenständig und reflektiert der neue Kapitän denkt.

Er ist ein Beispiel dafür, dass Rückschläge nicht das Ende bedeuten – sondern manchmal nur der Anfang eines neuen Kapitels. Und bei den VSF Amern hat dieses Kapitel gerade erst begonnen.

Mit seiner Geschichte steht Johannes Hamacher sinnbildlich für das, was den Amateurfußball ausmacht: Leidenschaft, Disziplin, Menschlichkeit. Er ist kein Profi mit Millionenvertrag, sondern einer, der aus Liebe zum Spiel jedes Mal aufs Neue aufsteht. Jetzt trägt er die Binde, die einst Dominik Kleinen trug – und füllt sie mit seiner ganz eigenen Art.

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