Oberliga: Trainer Andreas Schwan mit Jubiläum

Foto: Heiko van der Velden

Trainerwechsel gehören in der heutigen Zeit zum täglichen Geschäft im Fußball. Anders sieht es dagegen beim Oberligisten SC Union Nettetal aus. Dort konnte Trainer Andreas Schwan im letzten Saisonspiel der zurückliegenden Spielzeit ein Jubiläum feiern, was in der heutigen Zeit schon Seltenheitswert hat. Seit 250 Spielen hat der A-Lizenz-Inhaber nun schon die Verantwortung an der Christian-Rötzel-Kampfbahn und ist damit einer der dienstältesten Trainer der Oberliga.

Als damals 31-Jähriger übernahm Schwan im September 2016 den mittlerweile etablierten Oberligisten in der Landesliga auf einem Abstiegsplatz. Nach mageren zwei Punkten aus sechs Spielten trennten sich die Verantwortlichen damals von Ex-Profi Chiquinho. Ein Trainerwechsel mit Folgen wie sich herausstellte. Im ersten Spiel unter Schwan gab es einen souveränen 4:0-Sieg beim TV Kalkum-Wittlaer. Am Saisonende 2016/17 erreichte die Mannschaft einen guten fünften Platz. Es war der Anfang der heutigen Erfolgsgeschichte an der Lobbericher Straße. Ein Jahr später reichte es dann für Tabellenplatz drei. Damit verbunden war die Relegation gegen die Sportfreunde Niederwenigern, die bis heute unvergessen ist. Nach einer 0:1-Hinspielniederlage stand es nach 90 Minuten im Rückspiel 1:0. Weil es keine Tore in der Verlängerung gab, musste der Sieger im anschließenden Elfmeterschießen ermittelt werden, in dem Nettetal bekanntlich den Aufstieg in die Oberliga perfekt machte.

Für Schwan war es damals die erste Trainerstelle im Seniorenfußball, der zuvor in der Jugend aktiv war. Während seines Studiums arbeitete er als Trainer in der Jugendabteilung des heutigen Zweitligisten SC Preußen Münster. Wieder zurück in Nettetal übernahm er dann den Posten des Jugendcheftrainers. Zudem arbeitete er als DFB-Stützpunktrainer in Schiefbahn. Seite an Seite und die Erfolgsgeschichte mitgeschrieben hat Co-Trainer Lutz Krienen, der nach acht Jahren am Saisonende auf eigenem Wunsch aus dem Trainerteam ausgeschieden ist.

„Ich kannte den Verein und die Strukturen, was mir den Einstieg erleichtert hat. Aber dass ich so lange hier Trainer sein werde, war natürlich nicht vorhersehbar. Ganz eng mit meiner Entscheidung war damals die Personalie Lutz Krienen verbunden. Für mich war klar, dass wenn ich das mache, auch jemanden an meiner Seite haben möchte, der Erfahrung mitbringt, mich unterstützt und eine andere Rolle einnehmen kann“, sagt Schwan.

Die SCU-Verantwortlichen um Dirk Riether überließen Schwan freie Hand und so konnte er seine Ideen und sein Konzept umsetzen. Der Kader wurde verjüngt. „Wir haben uns dann überlegt, wie wir die DNA des Vereins verändern können und das Potenzial der Jungs aus der Region besser nutzen“, berichtet Schwan, der mit diesem Weg der Vorreiter in der Region war. Mittlerweile sind viele Vereine diesem Konzept gefolgt. Trotz Schwankungen bleiben die Nettetaler diesem Weg bis heute treu und haben sich trotz limitierter finanzieller Mittel in der Liga behauptet. „Mit dem Weg, den wir gewählt haben, haben wir rückblickend gesehen Erfolg gehabt. Für mich ist Erfolg aber immer eine Teamsache. Das Team haben wir nach und nach immer wieder mal verändert. Wir sitzen alle im gleichen Boot und ich gebe nur die Richtung vor“, so Schwan. Für Torwarttrainer Klaus Geritz kam Marcel Siepmann. Auf der Co-Trainer Position fungierten am Anfang Orhan Özkaya, Ümit Kocaman oder auch mal Yannik Gonzalez. Die Konstante blieb dabei immer Krienen. Seit einem Jahr ist Co-Trainer Roland Garnschröder dabei. In der Sommerpause kam mit Jakob Scheller nun ein weiterer Co-Trainer ins Team und Michael Heyer bekam mehr Verantwortung als Teammanager.

Neben dem Aufstiegsspiel gegen Niederwenigern mit 6:4 n.E. (2017/18) sind Trainer Schwan aber auch die Partie im Viertelfinale des Niederrheinpokals gegen RW Essen (2018/19), welche man vor 1.750 Zuschauern nach einem 0:0-Halbzeitstand am Ende mit 0:3 verlor oder auch der 3:2-Sieg in der Grotenburg vor 1923 Zuschauern beim KFC Uerdingen (2022/23) in besonderer Erinnerung geblieben. „Das sind Spiele, die man definitiv nicht mehr vergessen wird. Dazu zählt auch der Heimsieg in der vergangenen Saison gegen Uerdingen vor einer tollen Kulisse“, sagt der SCU-Coach. Ein weiteres Spiel, das der Coach noch im Kopf hat, gab es gleich im ersten Jahr. „Gegen Odenkirchen haben wir damals zur Halbzeit mit 0:3 hinten gelegen und die Partie mit 4:3 am Ende noch gedreht“, blickt Schwan zurück und betont: „Die Zeit vergeht, aber viele Erinnerungen, unvergessliche Momente und Begegnungen mit tollen Menschen bleiben“. Das Kapitel Nettetal und Schwan geht jedenfalls schon in die neunte Saison.

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