Landesliga: Unmut nach Dorsch-Wechsel

Luca Dorsch, hier noch im Trikot der VSF Amern, spielt ab Sommer für den SC Union Nettetal. Foto: Heiko van der Velden

Der Wechsel von Luca Dorsch (23) zum Oberligisten SC Union Nettetal hat beim abgebenden Verein, den VSF Amern für erheblichen Unmut gesorgt. So soll der torgefährliche Offensivspieler „Wortbruch“ begangen haben. Als Konsequenz erfolgte bereits vor zwei Wochen die Suspendierung. Dorsch gehört seit diesem Zeitpunkt nicht mehr dem Kader des Landesligisten an und wird auch für die beiden anderen Seniorenmannschaften des Vereins kein Spiel bestreiten.

„Luca Dorsch hat Toni van Dalen im Januar die feste Zusage für die neue Saison gegeben, ohne Wenn und Aber. Und das hat er im Januar auch dem Spielerrat genauso bestätigt. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Hälfte des Spielerrates noch nicht verlängert und er hat die Spieler dann motiviert noch ein Jahr dranzuhängen“, stellt Trainer Willi Kehrberg klar.

Dem Cheftrainer der Amerner missfällt vor allem die Tatsache, dass Dorsch ihm persönlich bis heute nicht über diesen Wechsel gesprochen hat. „Er hat mir nicht gesagt, dass er Kontakt zu Nettetal hat, noch nach Nettetal wechselt. Ich habe diesbezüglich nichts von ihm gehört. Das ist ein Unding“, so Kehrberg. Dass sich Dorsch dann für einen Wechsel nach Nettetal entschieden hat, teilte er dem Sportlichen Leiter Toni van Dalen Ende März mit, unmittelbar vor dem direkten Duell gegen den Cronenberger SC. Auch die beiden weiteren Spiele beim ASV Mettmann und gegen den SC Düsseldorf-West waren richtungsweisend für Amern. „Dass er uns dann genau vor den entscheidenden Wochen mitteilt, dass er sein Wort nicht halten wird und allen anderen erzählt, dass er in Amern nicht hundertprozentig zugesagt hat, entspricht nicht der Wahrheit. Das war nicht der Grund für die Suspendierung, macht die Sache aber noch schlimmer“, so Kehrberg.

„Der Grund für die Suspendierung war, dass er fest im Wort stand und dann sein Wort bricht. Das ist untragbar. Mit solchen Spielern arbeite ich eben nicht länger zusammen. Ich habe dann entschieden, dass Luca Dorsch nicht mehr zur ersten Mannschaft gehört“, stellt Amerns Trainer unmissverständlich klar.

Die Entscheidung machte sich Kehrberg dabei keinesfalls leicht. Dorsch war mit 15 Ligatoren nicht nur der erfolgreichste Torschütze der Mannschaft, sondern durch seine präzisen Standards auch an einer Vielzahl weiterer Tore des Teams beteiligt.

„Wir haben uns bereits im letzten Jahr mit ihm konkret beschäftigt. Daher sind wir froh, dass unsere erneute Anfrage diesmal erfolgreich war und er sich für eine neue Perspektive und den Wechsel nach Nettetal entschieden hat, um den nächsten Schritt in seiner Entwicklung machen zu wollen“, äußerte sich hingegen Trainer Andreas Schwan über seinen Neuzugang. Damals gab Dorsch den Nettetalern eine Absage, weil er beim VSF Amern im Wort stand. Für den flinken Offensivspieler stellte sich die Situation in diesem Jahr dann anders dar.

„Ich habe ein Gespräch mit Toni van Dalen geführt. In diesem Gespräch habe ich Toni dann gesagt, dass ich voraussichtlich bleiben werde und keinen Grund habe zu wechseln, wenn nichts Außergewöhnliches mehr passiert. Als das Angebot aus Nettetal dann kam, habe ich mir Gedanken gemacht. Ein Angebot aus der Oberliga kann man nicht immer ausschlagen. Man muss sich dann schon mal Gedanken machen dürfen. Für mich war das Gesamtpaket in Nettetal so außergewöhnlich, dass ich dann gesagt habe, dass der Fall dann eben eingetreten ist“, erklärt Dorsch.

„Der Verein ist seit Winter durch uns informiert gewesen, dass wir Interesse an einer Verpflichtung von Luca haben. Bei dem Vorbereitungsspiel haben wir das Amern schon mitgeteilt“, äußerte sich zudem Nettetals Abteilungsleiter Dirk Riether.

„Ich bin nicht näher auf das Interesse der Nettetaler eingegangen, weil für mich feststand, dass Luca sein Wort halten und in Amern bleiben wird“, sagte Ulrich Hamacher, Geschäftsführer VSF Amern, der beim Testspiel am 09. Februar in Nettetal zugegen war.

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