Foto: Heiko van der Velden
Felipe Burkhardt ist in dieser Saison eine der Konstanten im Spiel des ASV Süchteln. Der Mittelfeldspieler absolvierte bislang zwölf Partien in der Landesliga, die meisten davon von Beginn an und über die volle Distanz. Der 25-jährige hat sich unter Trainer Volker Hansen zu einer wichtigen Stütze der Mannschaft entwickelt – sportlich wie menschlich.
„Felipe ist ein richtig guter Fußballer, ein bodenständiger Typ und ein Sechser auf sehr gutem Niveau“, lobt Hansen. „Er stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft, spielt mit Übersicht und Herz. Mit Paul Fröhling zusammen macht er das im Zentrum wirklich toll – die beiden ergänzen sich hervorragend und sorgen für Stabilität auf dem Platz.“
Dabei war der Weg zurück auf den Platz für Burkhardt alles andere als einfach. In den beiden vergangenen Jahren kämpfte er mit langwierigen Verletzungen: zunächst eine Sehnenverletzung in der Leiste, dann ein hartnäckiger Knorpelschaden. „In der letzten Saison habe ich kein Spiel gemacht. Das war das schlimmste Jahr für mich“, erzählt Burkhardt. „Ich habe oft gedacht, vielleicht schaffe ich es nicht mehr zu spielen. Aber ich wollte nicht aufgeben.“
In dieser schwierigen Phase fand er Halt, indem er als Co-Trainer in der Jugend mitarbeitete. „Das hat mir geholfen, den Kopf freizubekommen. Ich hatte weiter Kontakt zum Fußball, das war wichtig für mich.“ Schritt für Schritt kämpfte er sich zurück, inzwischen steht er wieder regelmäßig auf dem Platz. „Ich bin noch nicht ganz bei 100 Prozent, aber jede Woche wird es besser. Hauptsache, ich kann spielen – das ist für mich das Wichtigste.“
Burkhardt stammt aus Porto Alegre im Süden Brasiliens. Seine fußballerische Laufbahn begann bei EC São José-RS, wo er bis in die U20 spielte und regelmäßig mit der Profimannschaft (damals in der dritten Liga) trainierte. Ein Pflichtspieleinsatz blieb ihm zwar verwehrt, doch die Erfahrung prägte ihn. Als Corona den Spielbetrieb in Brasilien lahmlegte, suchte Burkhardt neue Wege – und fand sie in Europa.
Über einen Kontakt landete er in der Schweiz beim FC Südstern, wo er in der vierten Liga begann und mit dem Team den Aufstieg in die dritte Liga schaffte. „Ich wollte schon immer nach Europa und mich im Fußball weiterentwickeln“, sagt er rückblickend. „In der Schweiz war das ein guter Start, aber mein Ziel war immer Deutschland.“
Seit drei Jahren lebt Burkhardt nun hier, zunächst spielte er in Giesenkirchen, wo ihn Trainer Volker Hansen entdeckte. „Ich habe ihn damals dort kennengelernt – ein richtig lieber Mensch, so ein Typ Schwiegersohn“, erinnert sich Hansen mit einem Schmunzeln. „Er arbeitet hart, ist diszipliniert und bleibt immer positiv.“
Beim ASV Süchteln hat Burkhardt nun sportlich und persönlich seinen Platz gefunden. Nach schwierigen Zeiten, geprägt von Verletzungen und Zweifeln, ist er wieder der Spieler, der das Zentrum kontrolliert, Zweikämpfe gewinnt und das Spiel lenkt. Auch neben dem Platz genießt er großes Ansehen: als ruhiger, teamorientierter Charakter, der jüngeren Spielern mit Rat und Erfahrung zur Seite steht. Seine positive Art überträgt sich auf die gesamte Mannschaft – oft ist er es, der in hitzigen Momenten Ruhe bewahrt und das Team zusammenhält. Die Fans schätzen ihn für seine Einsatzfreude und seinen ehrlichen Fußball.
„Ich bin einfach froh, wieder auf dem Platz zu stehen“, sagt er bescheiden. „Ich weiß, dass ich nicht mehr der Jüngste bin, aber ich will jedes Spiel genießen. Fußball ist und bleibt mein Leben.“
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