Tugrul Erat (Nr. 67) ist mit dem SC Union Nettetal II in die Bezriksliga aufgestiegen. Foto: Heiko van der Velden
Der SC Union Nettetal II ist in der zurückliegenden Saison Meister der Kreisliga A geworden und damit in die Bezirksliga aufgestiegen. Einer der Spieler der Mannschaft ist Ex-Profi Tugrul Erat, der einst für Fortuna Düsseldorf in der 2. Bundesliga gespielt hat. Mit seinen 32 Jahren ist einer der Routiniers des Teams. Wir haben mit ihm über die vergangene Saison gesprochen.
Glückwunsch nochmal zum Aufstieg in die Bezirksliga. Wie lautet dein persönliches Fazit der Saison?
Wir haben eine sehr gute Hinrunde gespielt und hatten sehr wenig Verletzungspech. In der Rückrunde kamen dann einige Verletzungen hinzu. Man hat dann auch gemerkt, dass die Spiele etwas schwieriger wurden. Die Mannschaften wussten dann auch, wie sie gegen uns am besten spielen und haben sich dann meist tief hinten reingestellt. Im Großen und Ganzen hat man sich auf die Spiele gefreut. Wir wussten, dass wir immer eine gute Mannschaft haben werden. Wir sind am Ende auch verdient aufgestiegen, so wie wir Fußball gespielt haben. Wir haben keinen typischen Kreisligafußball gespielt, sondern haben alles spielerisch gelöst. Respekt übrigens an Kaldenkirchen und Kempen, die uns bis zuletzt einen tollen Aufstiegskampf geliefert haben.
Du hast bereits in der letzten Saison einige Spiele für die Mannschaft absolviert. Wo siehst du nun speziell in dieser Saison die größte Entwicklung der Mannschaft?
Wir haben im Training viel im taktischen Bereich gearbeitet. Die Jungs haben mich von Anfang an als erfahrenden Spielern akzeptiert, sodass ich von hinten heraus auch viel dirigieren konnte. Jeder Spieler hat in seiner Wicklung zudem den nächsten Step gemacht. Die Spieler haben verstanden, worum es geht, wie wir spielen und wo wir uns positionieren wollen. Letztes Jahr waren wir vielleicht noch etwas unreif. In der Saison 2024/25 haben die Jungs aber einen Riesenschritt gemacht. Man konnte merken, dass jeder unbedingt aufsteigen wollte. Viele Spieler spielen schon lange zusammen. Marco hat immer gesagt, dass er einen Drei-Jahres-Plan hat und dieser Plan ist voll aufgegangen.
Musstest du dich selber ein den Fußball in der Kreisliga erst einmal gewöhnen? Immerhin hast du als Ex-Profi deutlich höher gespielt.
Kreisligafußball ist anders. Das kann man nicht vergleichen mit der Bundesliga. Man muss sich anpassen, das macht man aber automatisch. Die Spiele gegen Kaldenkirchen und Kempen waren Highlights für uns, weil es dort richtig um Fußball ging. Auch die anderen Spiele waren schwierig, weil die Mannschaften da meistens sehr tief standen. Da mussten wir auch eine andere Lösung finden. Dementsprechend hatten wir aber auch die Spieler dafür. Mit Dustin Herrmann haben wir den besten Stürmer der Liga. Ich war immer wieder in der Region Fußball gucken und wusste, worauf ich mich einlasse. Ich wusste, wie man da dann agieren sollte. Ich bin den Jungs dankbar, dass die Jungs mich dann so akzeptiert haben und wir es dann gemeinsam geschafft haben.
Was macht für dich der Amateurfußball persönlich aus und was erwartest du für die neue Saison?
Generell ist Kreisligafußball nicht unbedingt attraktiv. Trotzdem hat es mir Spaß gemacht mit den Jungs zu spielen, weil wir selber keinen typischen Kreisligafußball gespielt haben. Wir haben viele Dinge spielerisch gelöst. Daran messe ich auch meine Jungs und hoffe, dass wir mit der Leistung auch in der Bezirksliga anknüpfen können. Natürlich wird die Bezirksliga schwieriger. Ich hoffe, dass wir eine gute Saison erwischen und gut aus den Startlöschern kommen werden. Die Motivation war in dieser Saison extrem hoch. Daher bin ich guter Dinge, dass das auch nächste Saison so ist.
Wo siehst du noch Verbesserungsbedarf? Wo müsst ihr noch eine Schippe drauflegen?
Das ist eine gute Frage. In der Kreisliga haben wir das Spiel gemacht. Wir hatten dann manchmal auf tiefstehende Gegner unsere Probleme, weil wir dann keine Räume hatten. In der Bezirksliga wird es vielleicht dann doch einfacher für uns, weil die Mannschaften nicht unbedingt so tief stehen. Verbessern können wir uns nur dann, wenn die Mannschaften tief stehen und wir versuchen müssen andere Lösungen zu finden. Im Training müssen wir vielleicht taktisch noch mehr Wissen mitnehmen und auch mal andere Lösung finden als nur Passspiel.
Bist du mit deiner Position in der Abwehr zufrieden? Zumal du ja selber früher deutlich offensiver agiert hast.
Ich habe vorher darüber mit unserem Trainer Marco gesprochen. Wichtig ist, dass ich da spiele, wo ich der Mannschaft am besten helfen kann. Ich habe am Anfang als Stürmer gespielt. Da konnte ich der Mannschaft nicht so helfen fand ich als. Als Abwehrspieler habe ich das ganze Spiel vor mir und kann so viel dirigieren und lenken. Das war für mich und die Mannschaft auch am wichtigsten. Ich bin auch nicht mehr der Schnellste und von hinten zu dirigieren ist mir auch lieber (schmunzelt).
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