Foto: Heiko van der Velden
Mit seinen 28 Jahren gehört Nico Zitzen zu den Routiniers des Oberligisten SC Union Nettetal. Seit seinem Wechsel an die Christian-Rötzel-Kampfbahn zur Winterpause der Saison 2019/20 bestritt der Mittelfeldspieler 127 Ligaspiele für Nettetal in der Oberliga. In dieser Zeit erzielte er 13 Tore für den SCU. Auf die magische Zahl von 150 Oberligaspielen für Nettetal wird Zitzen derweil nicht kommen, weil für ihn am Saisonende Schluss sein wird. Er wechselt zwar nicht den Verein, hängt seine Fußballschuhe allerdings an dem berühmt-berüchtigten Nagel.
„Ich habe seit März 2023 mit der Patellasehne zu kämpfen, was im November dann als Riss diagnostiziert wurde. Gleichzeitig habe ich aber auch einen Knorpelschaden 4. Grades. Das belastet einfach brutal. Ich spiele immer unter maximalen Schmerzmitteln. So weiterzumachen, ist einfach nicht sinnvoll mehr“, begründet Zitzen seine Entscheidung, der auf dem Platz immer als Lautsprecher gilt.
Seine Entscheidung teilte er derweil dem Verein bereits im August mit, um sich selber auch auf diesen Schritt vorzubereiten. „Ich wollte nicht von jetzt auf gleich aufhören und auch die letzten Spiele einfach noch einmal genießen“, so Zitzen.
Die Station in Nettetal ist derweil mit fünf Jahren die längste Station von Zitzen, der einst auf dem Sprung zum Profifußballer war. In der Saison 2014/15 stand Zitzen nämlich als A-Jugendlicher in neun Spielen für den KFC Uerdingen in der Regionalliga West auf dem Platz.
„Geld verdienen ist nicht einmal sekundär, sondern steht für mich ganz hinten an. Für mich ist es irgendwann wichtig geworden, dass ich mit den Jungs, die ich häufiger sehe als meine Familie oder Freundin gut klarkomme. Dirk und Andi waren und sind für mich einfach super Typen. In Nettetal habe ich mich immer wohlgefühlt und habe auch nie über einen Wechsel nachgedacht. Ich war sogar immer einer der ersten, der für die kommende Saison zugesagt hat“, erklärt Zitzen seinen besonderen Bezug zu Nettetal, für den es zahlreiche schöne Momente in den letzten fünf Jahren gab.
„Natürlich war der Einzug ins Halbfinale des Niederrheinpokals toll. Ich denke aber auch an so Spiele zurück, als wir in der Saison 2021/22 gegen Ratingen 4:2 gewonnen haben und Robin Wolf in der 84. Minute per Freistoß in den Winkel das 3:2 erzielt hat“, so der Vizekapitän, der auch Überlegungen hat, noch während der Rückrunde seine aktive Laufbahn zu beenden.
„Sollten wir so eine gute Rückrunde spielen, dass wir z.B. am 30. Spieltag vorzeitig den Klassenerhalt sicher haben, ist es dann auch mein letztes Spiel. Es wäre natürlich schön gewesen in Duisburg mein letztes Spiel zu bestreiten. Für mich geht es alleine jedoch darum, die Klasse zu halten“, erklärt Zitzen.
Zurück zu seiner Zeit in Uerdingen, die dort als Jungspund durchaus erfolgreich war. Doch ein Kreuzbandriss stoppte je die großen Ambitionen. Zwar kämpfte sich Zitzen anschließend schnell wieder zurück, konnte allerdings auch nur unter Schmerzen spielen. Am Saisonende verletzte sich der Mittelfeldspieler dann erneut und riss sich die Außenbänder im Fuß. „Somit war ich dann raus und habe für mich überlegt, dass ich eine Pause brauche und einfach neu starte. Der Traum vom Fußballprofi war damit für mich geplatzt. Der Aufwand in der Regionalliga ist ziemlich hoch und steht in keinem Verhältnis. Für mich war es nach meiner Verletzung wichtiger, dass ich Spielpraxis bekomme“, erinnert sich Zitzen.
Es folgte der Wechsel zum damaligen Landesligisten Teutonia St. Tönis. Nach einem halben Jahr zog es ihn dann weiter zur SpVg Odenkirchen. Dort traf er erstmals auf Trainer Kemal Kuc. Nach zweieinhalb Jahren ging es dann weiter zum VfR Fischeln, ehe Zitzen beim 1. FC Viersen unter Kuc erneut spielte.
Seine fußballerische Laufbahn begann Zitzen übrigens bei Polizei SV in der Jugend als Stürmer, ehe er von der U9 bis zur U11 das Tor in Jugend bei Borussia Mönchengladbach hütete. Dort spielte er u.a. mit dem heutigen U23-Kapitän Michel Lieder zusammen. Beim Torwarttraining stand er gemeinsam mit Nationalspieler Marc-André ter Stegen uns Janis Blaswich auf dem Platz. Nach seiner Zeit bei Borussia ging es für ihn über Rheindahlen, Lürrip und Wegberg-Beeck jeweils zurück aufs Feld.
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