vl. Co-Trainer Roland Garnschröder, Trainer Andreas Schwan und Torwarttrainer Marcel Siepmann. Foto: Heiko van der Velden
In der Winterpause ist Schluss. Nach fast achteinhalb Jahren endet in der Winterpause eine Ära beim Oberligisten SC Union Nettetal. Abteilungsleiter Dirk Riether und das Trainerteam um Chefcoach Andreas Schwan verständigten sich gestern Abend einvernehmlich auf eine Trennung zum Ende des Kalenderjahres. Mit Schwan werden daher auch Co-Trainer Roland Garnschröder, Torwarttrainer Marcel Siepmann sowie weitere Mitglieder des Funktionsteams den Verein verlassen. Siepmann gehört dem Trainerteam seit der Saison 2019/20 an. Garnschröder ist seit eineinhalb Jahren dabei.
„Ich habe den Verantwortlichen vor kurzem mitgeteilt, dass ich meinen im Sommer auslaufenden Vertrag in Nettetal nicht verlängern werde. Der Verein und das Umfeld sind mir richtig ans Herz gewachsen und ich habe mich immer sehr wohl gefühlt. Ich habe mich aber zu diesem Schritt entschieden, weil ich für mich nach dieser langen, intensiven und vor allem sehr erfolgreichen Zeit bei Union einfach eine Veränderung und etwas Neues anstreben möchte“, sagt Schwan.
„Mein Weg hat damals mit Dirk Riether begonnen, der Lutz und mich gemeinsam mit Dennis Treker vor über 8 Jahren als Trainer eingestellt hat. Ich hätte die Saison gerne zum Sommer beendet. Es geht aber nicht um meine Person, sondern um den Verein und den Klassenerhalt in der Oberliga. Wir haben daher als Trainerteam entschieden, den Weg vorher frei zu machen, damit nochmal ein neuer Impuls gesetzt werden kann. Ich bin davon überzeugt, dass das Team den Ligaverbleib schaffen kann“, erklärt der 39-jährige A-Lizenztrainer.
„Andi ist der erfolgreichste SCU-Trainer der letzten Jahrzehnte und ist hauptverantwortlich für diese Entwicklung und viele positive Veränderungen in unserem Verein. Neben dem Spielfeld war Andi für viele von uns auch ein Freund, jemand, mit dem wir nicht nur Siege und Niederlagen teilten, sondern auch viele unvergessliche Momente abseits des Fußballs erlebten. Diese Entscheidung ist uns nach dieser langen Zeit der sehr erfolgreichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit und der tiefen Verbundenheit sehr schwer gefallen. Wir standen diesbezüglich immer im Austausch und wollten eigentlich im Sommer zusammen aufhören. Doch die sportliche Situation hat in letzter Zeit eine Dynamik angenommen, die wir gemeinsam bewertet und die Entscheidung vorgezogen haben. Wir wollen den Spielern somit auch ein mögliches Alibi nehmen. Wir danken Andi und seinem Trainerteam für den unermüdlichen Einsatz und die hervorragende Arbeit der letzten Jahre. Andi hat einen festen Platz in der Vereinsgeschichte von SC Union Nettetal. Er wird seinen Weg als Trainer zweifellos weitergehen und die Türen bei uns in Nettetal werden für ihn immer offen stehen“, so Riether.
„Es war eine intensive Ära, bei der auch viel Zeit draufgegangen ist. Trotzdem bin ich extrem dankbar dafür und habe vor allem von meinen Trainerteams immer tolle Unterstützung und im Verein insgesamt viel Wertschätzung erhalten. Wir haben diese Zeit der Vereinsgeschichte geprägt und miterleben dürfen und viele Spieler auf diesem Weg kennenlernen und zum Oberliga-Spieler entwickeln dürfen. Es bleiben auf jeden Fall viele unvergessliche Momente und Begegnungen in Erinnerung. Natürlich bin ich grad enttäuscht über das Ende und der Abschied fällt mir schwer, aber der Verein liegt mir auch weiterhin am Herzen, so dass ich ja aktuell auch noch meinen Sohn in der F-Jugend trainiere“, betont Schwan.
Als damals 31-Jähriger übernahm Schwan im September 2016 den mittlerweile etablierten Oberligisten in der Landesliga auf einem Abstiegsplatz. Ein Wechsel mit äußerst positiven Auswirkungen. Das stellte sich schnell heraus. Zur Saison 2016/17 erreichte die Mannschaft zunächst einen guten fünften Platz. Es war der Anfang der heutigen Erfolgsgeschichte an der Lobbericher Straße. Ein Jahr später reichte es dann für Tabellenplatz drei. Damit verbunden war die Oberliga-Relegation gegen die Sportfreunde Niederwenigern, die bis heute in Nettetal unvergessen ist. Nach einer 0:1-Hinspielniederlage stand es nach 90 Minuten im Rückspiel 1:0 für Nettetal. Weil es keine Tore in der Verlängerung gab, musste der Sieger im anschließenden Elfmeterschießen ermittelt werden, in dem Nettetal bekanntlich mit einem 6:4 den Aufstieg in die Oberliga perfekt machte.
Der Erfolg des SC Union Nettetal ist und wird auch in Zukunft ganz eng mit dem Namen Andreas Schwan verbunden bleiben. Unter seiner Führung schaffte er es mit den Vereinsverantwortlichen eine DNA zu entwickeln, die seinesgleichen in der Oberliga sucht. Man hat es in Nettetal geschafft, den Verein mit einem deutlich kleineren Etat zu den anderen Teams zu einem etablierten Oberligisten zu machen.
Unvergessen ist dabei die Partie im Viertelfinale des Niederrheinpokals 2028/19 gegen RW Essen, in dem Nettetal bis zur Halbzeit vor 1750 Zuschauern ein 0:0-Remis hielt, am Ende jedoch 0:3 verlor. Oder der 3:2-Sieg in der Grotenburg vor 1923 Zuschauern beim KFC Uerdingen in der Spielzeit 2022/23.
—–
Folge Amafuma.de auf Facebook >> https://www.facebook.com/amafumade
Folge Amafuma.de auf Instagram mit @amafuma.de