Erster Sieg in der Rückrunde sichert Klassenerhalt

Ein Omen? Ein Zeichen? Zufall? Oder nix dergleichen? Wie auch immer man das Ding drehen und wenden will: Aber bei der zwangsverordneten Ein-Spiel-Rückkehr an den „Hallo“ im Essener Stadtteil Stoppenberg – die jahrelange Heimspielstätte der SGS – glückte dem Team von Markus Högner der erste Meisterschaftssieg in der Rückrunde der Saison 2021/2022 in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Das 3:0 gegen den FC Carl Zeiss Jena, das bereits nach den ersten furiosen 45 Minuten feststand, bedeutete auch gleichzeitig den Erhalt der Erstklassigkeit. Denn die SGS Essen spielt auch in der nächsten Spielzeit in der höchsten deutschen Spielzeit. Es ist die dann 19. hintereinander.

Kurzfristiger Umzug an die alte Heimstätte

Nach dem 2:0-Sieg unseres Platznachbarns Rot-Weiss Essen, verbunden mit dem Aufstieg in die 3. Liga, und den Feierlichkeiten der Fans auf dem Platz war das Stadion an der Hafenstraße 97A für einen erneuten Spielbetrieb am Tag darauf nicht mehr zu gebrauchen. Die SGS musste ihr wichtiges Spiel um den Klassenhalt in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gegen den bereits als Absteiger feststehenden FC Carl Zeiss Jena in den Sportpark Am Hallo verlegen. Die schmucke Anlage im Ortsteil Stoppenberg war jahrelang Heimspielort der SGS. Hier wurde das Team am Ende der Saison 2003/2004 Zweitligameister und stieg in die Fußball-Bundesliga auf. Eine Liga, die die Schönebecker seither mit großem Engagement und glücklichen Händen bei der Auswahl der Trainer und Spielerinnen gehalten haben und deren Teil sie auch in der kommenden Spielzeit sein werden.

Furiose 16 Minuten

Als wenn das Team von Trainer Markus Högner den Spirit dieser schmucken Anlage in vollen Zügen in sich aufgenommen hätte, legte es von der ersten Minute an mit hohem Tempo und tollen Spielzügen los. Der Ball lief sehr gut durch die Essener Reihen. Und immer wieder war es die Seite an der mit dem Großteil der 912 Zuschauer*innen sehr gut gefüllten überdachten Haupttribüne, die die Jenaer Abwehr vor große Probleme stellte. Dann war der Klassenerhalt auf einmal ruckzuck unter Dach und Fach. In gerade einmal 16 Minuten erzielte die SGS drei Treffer und sorgte damit für den ersten Sieg in der Rückrunde. Es waren drei Punkte für ein weiteres Jahr Bundesliga.

Selina Ostermeier eröffnete den Reigen in der 11. Minute, als sie nach einer Ecke höher stieg als alle anderen und den Ball mustergültig und unhaltbar für Jenas Torfrau Laura Kiontke einköpfte. Es war das erste Zeichen für einen entspannten Ruhepuls beim Trainer, dem Team und den Zuschauer*innen. Ein Ruhepuls, der fünf Minuten später durch das 2:0 von Vivien Endemann frische Nahrung bekam. Markus Högner blickt auf die Anfangsphase zurück: „Wir sind gut ins Spiel gekommen und hatten gleich zu Beginn die erste Chance. Aber Jena war fast im Gegenzug auch gefährlich.“ Sophia Winkler vereitelte diese Großchance in bester Manier. Es war das einzige Mal im Spiel, dass unsere Torhüterin ernsthaft ins Spiel eingreifen musste. „Das 2:0 brachte dann auch noch die notwendige Sicherheit in unser Spiel. Wir haben danach alles richtig gut gelöst“, so der Trainer weiter.

Mit ihrem Tor zum 3:0 besiegelte Felicitas Fee Kockmann bereits nach 25 Minuten den Klassenerhalt. Markus Högner sah es mit großer Freude: „Wir hatten gute Positionierungen in unserem Spiel und kamen immer wieder gefährlich vor das Jenaer Tor.“ Die Führung zur Halbzeit war mehr als verdient. Nach der Pause Druck hochgehalten

„Wir haben auch in der 2. Halbzeit weiter nach vorne gespielt und die Lücken gesucht. Jena stand nun etwas kompakter. Trotzdem hatten wir weitere Torchancen. Leider konnten wir die nicht mehr nutzen. Am Ende gewinnen aber klar und deutlich 3:0“, so ein erleichterter Markus Högner, für den die Ruhe im Verein in den zurückliegenden Wochen enorm wichtig war: „Das ist nicht selbstverständlich bei all den Nackenschlägen, die wir einstecken mussten. Immer wieder gut gespielt zu haben ohne was Zählbares rauszuholen. Und auch im Training haben die Mädels immer engagiert gearbeitet.“

Jetzt ist der Klassenerhalt geschafft und alle können den Akku wieder aufladen. Der Coach gibt die Richtung vor: „Wir genießen jetzt erst einmal den heutigen Tag und freuen uns, dass wir weiter in der Bundesliga spielen dürfen. Denn es ist wichtig für die jungen Spielerinnen, dass sie sich auf höchstem Niveau weiterentwickeln können.“ Und fügt mit einem Augenzwinkern dazu: „Auch ich arbeite lieber in der ersten Liga…“

Nicht wiedersehen wird Markus Högner dann Schiedsrichterin Vanessa Arlt, die ihre aktive Karriere mit dem gestrigen Spiel beendete. Wir sagen ganz herzlichen Dank für alles und wünschen ihr im „Ruhestand“ viel Freude und eine schöne Zeit.

Quelle: SGS-Bericht

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