Foto: Heiko van der Velden
Der SC Union Nettetal hat am Mittwochabend die Regenschlacht gegen den Tabellennachbarn SV Biemenhorst mit 1:2 (1:0) verloren. Dabei erhitzte vor allem eine Entscheidung kurz vor der Pause die Gemüter. Auch nach Spielende bestand noch reger Diskussionsbedarf über den Platzverweis gegen Nettetals Spielführer, der in der 42. Minute mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde.
Doch was war passiert?
Kapitän Schellhammer wurde verletzungsbedingt außerhalb des Spielfeldes behandelt, bekam anschließend das Signal von Linienrichter Jan Jennessen, der über Headset im Austausch zum Schiedsrichter stand, dass er das Spielfeld wieder betreten darf. Doch als Schellhammer den Platz betrat, ertönte der Pfiff von Schiedsrichter Matti Lambertz, der dem Nettetaler Spieler die Ampelkarte zeigte. Auch wenn Linienrichter Jennessen seine Aussage gegenüber Schiedsrichter Lambertz am Spielfeldrand wiederholte, blieb der Unparteiische bei seiner Entscheidung. „Wir werden Einspruch gegen die Gelb-Rote Karte und gegen die Spielwertung einlegen, da es sich aus unserer Sicht um einen Regelverstoß handelt“, kündigte Abteilungsleiter Dirk Riether unmittelbar nach Spielende an.
Personell mussten die Nettetaler einige Ausfälle hinnehmen. So standen neben den Langzeitverletzten Gero Wolters, Jesse Probst, Jan Pöhler, Phillip Spickenbaum auch Maximilian Köhler, Justin Coenen, ElvedinKaltak nicht zur Verfügung. Dafür feierte Leonit Popova seinen dritten Startelfeinsatz. Bereits nach wenigen Minuten zog der 20-Jährige erstmals in den Sechzehner ein und setzte den Ball in Richtung Tor. In der 21. Minute war es dann wiederum Popova, der den Ball aus dem Mittelfeld nach vorne trug und nach Zuspiel durch Luca Dorsch zum vielumjubelten 1:0-Führung traf. In der 42. Minute ereignete sich dann die oben bereits beschriebene entscheidende Szene und dem diskutablen Platzverweis für Schellhammer.
In Überzahl baute Biemenhorst in zweiten Durchgang nun mehr Druck auf. Die äußeren Bedingungen waren zudem extrem bei den anhaltenden Regenfällen. Stellenweise blieb der Ball in den großen und tiefen Pfützen auf dem Kunstrasenplatz nach kurzer Distanz einfach liegen. An ein normales Fußballspiel war somit nicht mehr zu denken. Nettetal verteidigte tief und setzte dennoch immer wieder eigene Nadelstiche. Als ein starker Nettetaler Angriff nicht zum Abschluss gebracht wurde, führte der unmittelbare Konter zum Ausgleich. Die Gäste trafen zunächst die Latte. Taric Boland (52.) nutzte anschließend den Abstauber und markierte den Ausgleichstreffer zum 1:1. Nur fünf Minuten später war es Popova, für den sich nach einer Ecke eine Kopfballchance ergab, die jedoch auf der Linie geklärt wurde. Der Siegtreffer für den Aufsteiger fiel dann eine Viertelstunde vor Schluss, als Jannis Schmitz nach einem Freistoß von der rechten Seite zum 2:1 traf. Auch hier machte das Schiedsrichtergespann einen unglücklichen Eindruck, da der Assistent die Szene unmittelbar vor seinen Augen sah und kein Foul anzeigte.
„Kompliment an meine Mannschaft für eine starke erste Halbzeit. Wir lagen gegen einen guten Gegner zur Pause verdient in Führung. Natürlich sitzt der Frust bei meinen Jungs tief, denn der unberechtigte Platzverweis war leider der Knackpunkt und hat das Spiel massiv beeinflusst. Jeder macht mal Fehler, aber dann gilt es auch dazu zu stehen“, fasste Trainer Andreas Schwan zusammen.
In der Tabelle rutscht der SC Union Nettetal mit neun Punkten auf Platz 12 ab, da gleichzeitig der TSV Meerbusch am Mittwochabend seine Partie gegen den 1. FC Kleve mit 4:2 gewann. Im Achtelfinale des Niederrheinpokals treten die Nettetaler am Sonntag nun in Meerbusch an. Beide Mannschaften trafen bereits am 1. Spieltag der Oberliga aufeinander. Damals setzten sich die Nettetaler mit 2:1 durch und wollen mit einem Sieg in die nächste Runde des Verbandspokals einziehen.
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